29.09.16 Kabelsalat

Heute haben wir den ganzen Tag auf einem Gerüst gestanden und ein Hallentor beschriftet. Neben den Arbeiten an der neuen Glashütte kann ja die Firma nicht still stehen und so lange das Wetter noch mitspielt, müssen wir die Außenmontage noch abarbeiten. Ich mag die Höhe nicht so sehr. Eine Leiter geht noch, so lange noch einige Stufen nach oben hin frei bleiben und man was zum festhalten hat. Wenn ich die Maler sehe oder auch die Jungs auf den Messen beim Messebau, dann wird mir immer ganz anders. Da wird mir schon beim Zugucken schwindelig, wenn die freihändig auf der letzten Stufe stehen. Durch viele Montageeinsätze auf Messeständen habe ich mich an das Arbeiten auf einem Gerüst mittlerweile etwas gewöhnt, obwohl ich jedes mal froh bin, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

An der Glashütte im Steinkrug ging es wieder ein gutes Stück vorwärts. Die Elektriker haben in der Betriebsleiterwohnung ein paar Kabel zusammen gesteckt und in einem Sicherungskasten eingesperrt, so dass der Anwender – also ich – auch keinen gewischt kriegt. Die Maler sind auch schwer dabei, es wohnlich zu machen, indem sie anfangen die Rigips-Decken mit einer Vlies-Tapete zu bekleben, um diese später dann zu weißen. Die Hallendecke ist auch wieder ein Stück weißer, so dass der Montage der Deckenheizung nichts mehr im Wege steht.

Die Deckenheizung ist auch schon geliefert worden und soll im Laufe der nächsten Woche montiert und in Betrieb genommen werden. Das ist das letzte fehlende Puzzleteil der Heizungsanlage und somit kann sie nach dem Einbau in den Testbetrieb gehen. Ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, dass Heizkörper, die an der Decke befestigt sind, eine Wärme nach unten bringen sollen. Ich werde berichten wie es ist, wenn sie läuft und Wärme abstrahlt.

 

 

28.09.16 Kalte Dusche

Ich schiebe ein wenig Frust, weil meine handwerkerlichen Tätigkeiten mal wieder nicht gefruchtet haben und wieder betrifft es den kleinsten Raum, den als mein persönlich entwickelten Feind – dem Badezimmer. Nach dem Fauxpas mit den Fliesen – wie vor einiger Zeit berichtet – hatte ich mir ja extra einen Meisselhammer von einem Baumaschinen-Verleih geliehen, um den Fußboden für eine ebenerdige Dusche auszukoffern. Den schon gefliesten Fußboden habe ich mir fachmännisch von einem Fliesenleger aufsägen lassen, damit auch nur die Fliesen kaputt gehen, die ich entfernt werden sollen und nicht noch die umliegenden einen Sprung bekommen oder Stücke absplittern.

Ich fand mich gut ausgestattet: Halogenscheinwerfer, Bosch-Hammer-Meisel, Gehörschutz und Staubmaske und auf ging es. Der erste Moment lief wie am Schnürchen. Alte Restfliesen und die Schicht Fliesenkleber waren im Nu weggefräst und im Bauschutt-Container. 12 cm, besser 15 cm sollte es in der „Tiefe“ werden, damit es mit dem ebenerdigen Einstieg in die Duschwanne klappen sollte. Dass der Abwasseranschluss in entsprechender tiefe lag, war relativ klar, da sich nur 1 m neben der Dusche der tiefste Abwasserpunkt befindet.

Was soll ich sagen. Nach 6 Stunden mühevollen Gehämmers war die mittlerweile freigelegte Abwasserleitung durchsiebt mit Löchern des Meissels (das waren dann die Stellen die verwunderlich leicht in die Tiefe gingen) und ich hatte es grade mal auf 4-5 cm geschafft. Schließlich habe ich aufgegeben. Man muss sich auch eingestehen, dass nicht alles von Erfolg gekrönt ist, was man sich vornimmt. Im Bereich Handwerk vergesse ich das bloß immer wieder.

Letztendlich habe ich meine Frau davon überzeugen können (was sie mir auch ganz, ganz, ganz bestimmt geglaubt hat), dass so eine flache Dusche mit Einstieg auch ganz schick ist.

Am Montag kam dann der Sanitärexperte, den ich im Vorfeld fairerweise davon unterrichtet hatte, dass ich mit meinen Bemühungen nicht vorangekommen war, um wie vereinbart die Vorarbeiten zu leisten. Seit Dienstag habe ich nun eine ebenerdig eingebaute Duschwanne. Und ich will jetzt nichts mehr über Heimwerkerarbeiten im Badezimmer hören und ich will auch gar nicht wissen wie er das gemacht hat und wie lange er dafür gebraucht hat.

Nein, es gibt jetzt auch kein Foto von der eingebauten Duschwanne.

 

26.09.16 Weiße Decke

 

Eigentlich wollte ich ja, dass meine Tochter Fotos von der Hallendecke macht, aber ich kann die erste Aufnahme (mit meiner vorsintflutlichen Handy-Kamera) nicht zurückhalten. Zimmermänner und Architekten waren ja alles andere als begeistert, dass ich die „schöne“ OSB-Decke weißen wollte. Aber jetzt, wo die ersten Fläche nur schon mal weiß vorgestrichen sind, sieht man doch ganz klar wie super das aussehen wird.

Morgen wird es auch noch einen Testanstrich für die Stahlträger geben. Drei Lacke hat der Maler sich schon mal einfallen lassen, wie man diese Stahlmonster farblich integrieren kann. Mein Maler hat eine sehr kreative Ader, was mich sehr freut. Andere Handwerker sind sicherlich gut in ihrem Fach aber haben Null Feeling für einen Altbau geschweige denn für ein Industriedenkmal.

Es muss einer Strafe für Elektriker gleich kommen, Leitungen Aufputz zu verlegen. Lieber fräst man in die alte rote Backsteinwand Kanäle um Kabel einzubetten, um dann diese Narben schön mit weißen Gips zu verkitten. Eine hundertjährige Wand erreicht ihren Charme eben nicht durch einen frischen Putz.

Der Tag heute war außerdem noch geprägt von Gesprächen mit meiner Versicherung. Mehr Maschinen, mehr Quadratmeter, mehr Glas und mehr Autos die zu beschriften sind, müssen entsprechend abgesichert sein. Zehnmal mehr von Allem bedeutet natürlich auch mehr Kosten. Ich bin mal sehr gespannt, was da so im Angebot stehen wird. Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich mir nicht ein Vergleichsangebot einer anderen Gesellschaft einholen soll. Bei den Handwerkern war ich mir – zumindest für die Gewerke für die ich verantwortlich bin – von Anfang an recht sicher, wen ich mit ins Boot holen will. Da gab es zwar auch Angebote, die geschrieben wurden, aber nicht um sieben Handwerker miteinander zu vergleichen, sondern um die Kosten im Vorfeld einzuschätzen.

Persönliches Vertrauen und Zuverlässigkeit ist einfach mehr Wert, als vielleicht 50 Euro die man unterm Strich einspart. Wenn es aber zu einem Problem kommt zahlt man mehr als doppelt soviel drauf. Außerdem verfahre ich immer gerne nach dem Prinzi“p: eine Hand wäscht die andere. Soll heißen, die Handwerker, die bei mir Kunde sind, werden natürlich eher mit einem Auftrag von mir bedacht als andere.

Die Turmuhr schlägt schon wieder zwölf Mal. Zeit für eine Mütze Schlaf. Grundsätzlich klingelt der Wecker morgens immer zu früh.

24.09.16 Ungeduld

Es geht alles nicht schnell genug. Das stimmt zwar nicht, aber trotzdem ist das heute so der Eindruck meiner Frau und von mir. Objektiv betrachten läuft aber alles nach Plan und es wäre den arbeitenden Gewerken nicht fair gegenüber rumzumosern. Aber trotz aller Objektivität und Realismus darf man aber auch mal bisschen emotional ran gehen und heute ist so ein Tag, wo man am liebsten schon viel weiter wäre und diese ganze Baustelle mal endlich fertig wird.

Das Problem liegt meiner Meinung daran, dass überall, in jedem Raum der Betriebsleiterwohnung noch irgendwas gemacht werden muss. Nichts ist fertig und überall gibt es auch noch Arbeiten zu tun, die viel Dreck machen. Wenn ich mir dann überlege, dass in 14 Tagen schon die Küche eingebaut werden soll, dann kommt man schon ins grübeln, ob das so alles klappt.

Durchatmen und Ruhe bewahren, 14 Tage sind noch eine lange Zeit und oft sind es ja die Vorarbeiten die viel Zeit in Anspruch nehmen und das Finishing geht dann rasch von der Hand. Aber trotzdem würde ich gerne mit meiner Frau an der Hand schon mal auf der Terrasse sitzen und eine kühle Weinschorle bei dem Vorzeige-September-Wetter geniessen. Zur Zeit liegen aber noch einige Kubikmeter Estrichsand auf dem Terrassenplatz und um dort hin zu gelangen muss ich einen Bretterverschlag öffnen der derzeit als Tür bezeichnet wird, weil ja – wie schon berichtet – die Fensterelemente noch einige Wochen auf sich warten lassen.

Also werden wir uns dieses Wochenende wieder mehr mit den Außenanlagen beschäftigen – das Wetter muss man ja nutzen – und dort etwas schaffen.

 

 

23.09.2016 Hallendecke

Zum Wochenende ist die Hallendecke fertig geworden. Zumindest von der Unterseite, der sichtbaren Seite. Von oben wird die Decke jetzt noch mit Dämmung bestückt und mit Rauspund verschlossen. Das so entstandene Obergeschoss ist aber nicht für uns nutzbar, was mich aber auch nicht weiter stört, da es an Platz nicht mangelt. Es wird lediglich eine Revisionsklappe geben, so dass man natürlich zu Wartungsarbeiten in das Obergeschoss kommt. Die Tragkraft ist für mehr Belastung nicht ausgelegt.

OSB-Platten sind günstig, schnell zu verlegen, brandschutztechnisch vielleicht auch sinnvoll, aber leider hässlich. Auch wenn sich die Zimmermänner viel Mühe gegeben haben und sie die Platten sehr ordentlich verlegt haben und sogar die sichtbaren Dachbalken ausgespart haben, passen sie leider überhaupt nicht zum Stil des Gebäudes.

Am liebsten hätte ich ja eine Glasdecke gehabt, damit man von unten die tolle Dachkonstruktion jederzeit hätte bewundern können. Aber weder die Statiker, noch die Finanziers konnte ich für diese Bauart begeistern. Hätte ja auch gut zur Glashütte gepasst, aber nun ist die Decke so wie sie ist und ich werde jetzt noch meinen Maler engagieren, der den Pinsel schwingt und aus dem OSB-Farbton ein weiß macht. Da in den mittleren Bereich über rund 15 Meter auch noch eine Deckenstrahlheizung installiert wird, die auch in weiß lackiert ist, halte ich das für die beste Lösung. Eine weiße Heizung vor einer OSB-Platte sieht ja sonst auch etwas billig aus.

Ab Montag gehen die Malerarbeiten los und ich werde versuchen meine Tochter zu motivieren aus ähnlichen Positionen Fotos zu machen, wie die vorhandenen, damit man einen guten Vergleich hat. Wobei es ja auch kein Zurück mehr gibt, wenn erstmal Farbe auf den Holzplatten ist.

22.09.16 Technik

Mal ein bisschen Text in den Rechner zu kloppen, ist ja nicht besonders schwierig. Ein Blog zu erstellen ist außerdem kinderleicht und Videos einstellen überhaupt völlig einfach. Das sagen zumindest meine Töchter und die ein musste uns „Alten“ erstmal helfen, wie man mal eben diese Dinge zu bedienen hat. Ich fühle mich ein wenig so, wie vor gut 20 Jahren, als ich meinen Vater versucht habe Windows 3.11 zu erklären. Aber woher weiß ich denn, ob mein Handy in 4:3 oder 16:9 filmt?

Bis zu dem heutigen Tag habe ich mir darüber auch noch keine Gedanken gemacht. Scheinbar ein großer Fehler aber auch ein klares Zeichen, dass die junge Generation technisch natürlich besser aufgestellt ist. Zum einen finde ich es für mich persönlich schon bedenklich, dass ich technisch nicht mehr hipp bin, zum anderen bestärkt es mich aber auch in der Entscheidung, meiner Firma ein Update zu verpassen. Die Erweiterung meines Grafikbüros ist einfach zwingend notwendig, um mich für die Zukunft zu rüsten, um diese Schwachstellen, welche langsam sichtbar werden, nicht zu groß werden zu lassen, so dass sie zu einer Gefahr für den Bestand der Firma werden könnte.

Wir haben seit Anfang des Monats eine neue Mitarbeiterin in der Produktion. Neues Personal ist immer eine große Herausforderung. Menschlich, arbeitstechnisch und leistungsmäßig und jede Anfangszeit ist auch eine gewissen Belastung, bis ein neues Teammitglied soweit eingearbeitet ist, dass Produktionsabläufe sitzen und eine gewisse Routine Sicherheit in die Abläufe bringt. Aber der große Vorteil ist auch, dass neue Mitarbeiter neue Ideen mitbringen. Erfahrungen preisgeben von denen ich als Chef – wenn ich mich darauf einlasse – was dazu lernen kann.

Wir haben jetzt wieder zwei Werkzeuge mehr im Sortiment, die mir bisweilen nicht geläufig waren aber sinn- und zweckmäßig sind. Eine Investition von 48 EUR, die so gesehen auch als Lehrgeld einzuordnen sind, sich nicht immer nur mit den Werkzeugen zufrieden zu geben, die man seit jeher benutzt, sondern sich auch mal auf Neuerungen einzulassen.

Vor ein paar Tagen musste es mal wieder schnell gehen. Ein wichtiger, terminierter Auftrag mit viel Handarbeit. Sowas ist immer eine ganz gute Bewährungsprobe, wie stressfähig ein Mitarbeiter ist und ob die Qualität durch einen erhöhten Stresspegel nicht leidet. Das ist für mich ein ganz wichtiger Faktor. Ich kann von keinem Neuling erwarten, dass er nach zwei Wochen Einarbeitung schon solche Aufträge alleine meistert. Also hatten meine Frau und ich natürlich einen Blick drauf. Nicht als Kontrollinstanz, sondern um Hilfestellung zu geben, wenn es eng werden würde.

Es wurde eng, was aber größten Teils nur der Tatsache geschuldet war, dass die Arbeitsumgebung nicht optimal auf die Mitarbeiterin eingestellt ist. An Arbeitsqualität und Leistung war überhaupt nichts zu beanstanden, aber wenn sich eine Mitarbeiterin alle 60 Sekunden auf die Zehenspitzen stellen muss um überhaupt an das Packpapier zu gelangen oder in einem Winkel Papprollen sägen muss, der beim Zusehen schon Rückenschmerzen bereitet, kann auch keine Schnelligkeit entstehen.

Das sind wichtige Erkenntnisse, die man natürlich nur erlangt, wenn man sich auch für die Arbeitsabläufe in seinem Betrieb interessiert und nicht immer nur auf die Umsatzstatistik schaut. Derzeit habe ich diesen Blick für die Arbeitsabläufe, geschuldet der Enge auf der wir uns alle Bewegen. Ich hoffe aber, dass ich dieses Augenmerk weiterhin behalte, auch wenn sich die räumlichen Bedingungen deutlich verändern.

Für die Glashütte habe ich neue Arbeitstische bestellt. Diesen werden höhenverstellbare Hubtische auf Lenkrollen sein. Sie sind von allen Seite aus zu „bearbeiten“ und können auch aneinander gestellt werden, wenn z.B. große Banner o. ä. Verarbeitet werden müssen. Ich denke, dass es eine merkliche Arbeitserleichterung werden wird, an diesen Tischen zu arbeiten.

Wen es interessiert: Ich habe mich für Beck Hubtische entschieden, die ich in der Roh-Variante kaufe und bei denen ich die Tischfläche noch mit einer Glasplatte ausstatten lasse. Wir haben schon die letzten Jahre ganz gute Erfahrungen gemacht, auf Glas zu schneiden. Die anfänglich genutzten Gummi-Schneide-Matten sind einfach nicht für den täglichen Einsatz und das viele Schneiden geeignet und im Endeffekt teurer als Glas, auch wenn sich das natürlich mit der Zeit abnutzt bzw. sich Rillen bilden oder auch einfach mal kaputt geht und dann ausgetauscht werden muss.

Heute habe ich kein Bild für Euch.

20.09.16 Rollrasen und Balken

Ich bin zwar Gärtner, aber ich habe heute zum ersten Mal Rollrasen verlegt. Coole Sache, dass macht Spaß und von jetzt auf gleich wird’s richtig grün. Außerdem hatte ich ganz tolle Hilfe, die das Verlegen wirklich vereinfacht hat. Schaut Euch mal den kleinen Clip an und Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, was ich meine.

Im Übrigen ist der Rollrasen nicht als Abschlags-Übungsplatz für mein zukünftige Golf-Kariere gedacht, sondern wird ein Außengehege für eine Menge Kleintiere, die sich über die Jahre so an gesammelt haben und die ja auch einen Platz an der Glashütte bekommen sollen. Die Herausforderung dabei ist nur nicht, die Kleintiere daran zu hindern wegzulaufen, sondern davor zu schützen, von wilden Tieren gefressen zu werden. So ein Fuchs oder auch ein Flugräuber nimmt sicherlich als Nachtmahl gerne mal ein gut gefüttertes Meerschweinchen.

In der zukünftigen Küche waren die Handwerker so aktiv, dass sie neben der Decke auch den tieferhängenden Fachwerkbalken schön mit Rigips verkleidet haben. Alles schön sauber und grade, wie in einem Neubau. Sehr ärgerlich, war dieser Balken doch optisch gut in Schuss und unterstützte das rustikale Flair der Küche. Da sieht man mal wieder, dass nicht alle Menschen mit dieser Bauart klarkommen. Am liebsten würden die wohl auch noch die 200 Jahre alte Sandsteinmauer verputzen, weil die ja so uneben ist.

Mal sehen, wenn erstmal alles fertig ist und ich nächstes Jahr vielleicht wieder Lust haben handwerklich tätig zu werden, dann reiße ich die Verkleidung einfach wieder runter.

Für alle die kein Bock haben das Video runter zu laden noch ein paar Fotos aus der Rollrasenserie.

19.09.16 Konstruktionen

Der Nachmittag war mal wieder mit Planung des neuen Büros terminiert. Auf dem Papier sieht das ja immer recht einfach aus, aber erst vor Ort fallen einen viele Dinge auf, die eine gute Idee oder eine vertretbare Alternative von einem abfordern. Meine geliebten Stahlträger zum Beispiel, tragen nicht zur Vereinfachung bei. Neben der hässlichen Farbe sind sie zur Montage der Einbau-Bürowände eigentlich im Weg. Versetzen wir jetzt die Wände, wird der Produktionsbereich zu schmal und der große Laminiertisch, der dort stehen soll, passt nicht mehr in den Raum bzw. macht den Produktionsraum wieder so klein, dass Verhältnisse wie im alten Büro herrschen und genau davon wollen wir ja weg.

Die Sanitärräume und die Teeküche – ein völlig falsches Wort für unser Konstrukt einer Küche, es müsste eher Kaffeehaus heißen – sind auch noch nicht planungsmäßig in trockenen Tüchern. Wer bitteschön denkt denn darüber nach, ob man auf einem WC eine Heizung braucht. Ich hab es nicht bedacht und somit haben wir erstmal keine, was ich aber auch nicht so schlimm finde. Schließlich befindet sich direkt neben den Toiletten der Heizungsraum und der bringt hoffentlich die notwendige Wärme. Bei einer Deckenhöhe von knapp 3,90 Meter könnte wir fast eine zweistöckige Kachelabteilung entwerfen. Aber eigentlich soll sich ja keiner lange in diesen Räumlichkeiten aufhalten. Wenn es sich herausstellen sollte, dass meine Mitarbeiter/innen Eiswürfel pinkeln oder permanente Blasenentzündungen die Folge sind, fahre ich mal nach Japan und besorge eine von diesen Toiletten mit beheizter Klobrille.

Apropos Kachelabteilung: Ist es möglich in einem WC-Bereich ohne Fliesen auszukommen? Ich spreche jetzt nicht von einem öffentlichen Pissoir oder einer Toilettenanlage in einer Dorfdisko. Bei beiden Varianten ist der Gulli in der Mitte des Raumes unabdingbar. Aber in einem WC, welches von 3 bis 5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benutzt wird, kann man es doch vielleicht etwas hübscher gestalten. Bei allen Heizung-Sanitär Fachmänner stößt das aber nicht auf großes Verständnis ohne Fliesen auszukommen. Aber ich hab da schon so eine Idee…

17.09.16 Tierisch

 

Wir haben einen neuen Mitarbeiter. Er ist allerdings noch recht jung und hat nur Flausen im Kopf. Die Büroarbeit ist ihm ein wenig langweilig und für Autobeschriftung interessiert er sich überhaupt nicht. Wir überlegen, ob er als Reißwolf seine Aufgabe findet. Hintergrund der Rekrutierung besteht darin, dass ich noch keinen geeigneten Schneepflug an der Glashütte habe. Zusammen mit eine paar Sicherungsaufgaben wird er sicherlich vielseitig einsetzbar sein und uns jede Menge Spaß bringen.

An der Glashütte hat sich heute und wird sich morgen gar nichts tun. Zumindest von unserer Seite aus. Zwar liegen im Transporter diverse Steinplatten, die darauf Warten im Außenbereich verlegt zu werden. Aber die Arbeit hat uns mal wieder fest um Griff und duldet keine Aufschub egal ob jetzt Wochenende ist oder auch nicht.

Von meiner Frau habe ich einen zwischen die Hörner bekommen. Schließlich habe ich es ja beschrieen, dass alles wie am Schnürchen läuft und keine bösen Überraschungen eintreten. Freitag Nachmittag trat die böse Überraschung dann aber doch auf den Plan und ich bin natürlich Schuld daran. Die Fenster kommen nicht rechtzeitig. Und sie kommen nicht mal nicht nur nicht rechtzeitig, sie kommen richtig viel Später. Fast 14 Tage später als anvisiert. Das heißt unser Umzugstermin steht grade auf der Kippe und das trägt nicht zu guten, ausgelassenen Stimmung bei.

Aber noch habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben. Fenster werden auch überbewertet. Gab es bei bei Fred Feuerstein auch nicht. Nein, Spaß beiseite. Ich denke, dass ja nicht alle Fenster an einem Tag gefertigt werden, sondern nur die Lieferung an einem Tag statt findet – wenn alle Fenster fertig sind. Vielleicht gibt’s da ja noch einen Weg, die vier Elemente, die wir für die Betriebsleiterwohnung benötigen vorzuziehen. Ich würde sie dann auch selber abholen. Positiv denken.

16.09.16 Klar.

Niedersachsen hat einen neuen Slogan. Klar. Einfach nur: Niedersachen. Klar. Vier Buchstaben und ein Punkt.

Und schon geht es los. Es wird gewettert und berichtet wie teuer diese ganze Kampagne war und keiner ist sich zu schade die Kommentar Funktion bei berichtenden Nachrichtenseiten zu nutzen und ordentlich hau drauf zu geben. Vorab: Ob Niedersachsen nun unbedingt schon wieder einen neunen Slogan gebraucht hätte oder nicht, möchte ich mal dahin gestellt lassen. Das hat aber auch nicht mal eben spontan eine Person im Amt entschieden, sondern ein für diesen Bereich zuständiges Gremium, dass bemüht ist, dass Land Niedersachen in Deutschland und Europa gut zu präsentieren.

Von 350.000 Euro ist die Rede. Fehlt nur noch, dass man ausrechnen würde, was jeder Buchstabe gekostet hat. Wir sind aber ja keine Redakteure, die nach Zeilen bezahlt werden, sondern Kreative. Bei uns zählt nur die Idee und die darf auch mal kurz und knapp sein oder wer kennt eigentlich den früheren Niedersachen-Slogan? Das dieser Betrag sich außerdem in ganz viele Unterpunkt verteilt, die mit der eigentlichen Kreativarbeit gar nichts zu tun haben, wird natürlich nur beiläufig im letzt möglichen Abschnitt der Berichterstattung erwähnt..

Wer ein wenig nachdenkt, wird schnell dahinter kommen, dass egal ob ich einen Satz oder ein Wort für einen Kunden entwickelt habe, ein langer Denkprozess und in der Regel auch viele Leute dahinter stecken, die sich über lange Zeit damit beschäftigen. Die ja auch nicht nur einen Vorschlag machen, sondern sich ganz bestimmt auch weitere Slogans ausgedacht haben und jeden einzelnen Entwurf fein säuberlich recherchiert, kontrolliert und konzeptioniert haben. Das ganze sind nicht Arbeitsprozesse von ein, zwei Stunden, sondern geht über Wochen oder gar Monate.

Hinter diesen Arbeitsprozessen stecken viele Menschen, die das Recht haben, für Ihre (Denk-)Arbeit angemessen bezahlt zu werden und Hand auf Herz, welcher Arbeitgeber, welcher Agenturchef oder auch welcher Leiter eines Grafik Büros (so einer wie ich) steht nicht morgens auf, um mit seiner Arbeit Geld zu verdienen und was bitteschön ist daran so verwerflich, wenn der Kunde bereit ist, dieses Geld auch auszugeben.

Der einzige Wermutstropfen, den ich sehe, ist, dass der Auftrag an eine Agentur aus NRW vergeben wurde. Hier hätte man schon ein bisschen mehr darauf achten können, dass der Etat im Lande bleibt. Aber vielleicht waren die Agenturen aus Hannover und dem Lande etwas zu teuer.

Aber eines muss ich noch los werden: Ein typische Kommentar, der zu lesen war und der mich ein klein wenig aufregt, kam von einem Grundschullehrer – was jetzt kein Angriff auf diesen Berufsstand darstellen soll !!! „Das hätte ich mit meiner Grundschulklasse auch hin bekommen“.

Dann mach es doch! Warum kommst Du schlauer Grundschullehrer nicht auf die tolle, kreative Idee mit deiner Klasse mal einen Slogan für deine Schule zu entwickeln, wenn das alles so einfach ist und eben in einer Unterrichtsstunde abzuwickeln ist. Deine Schulkinder würde es freuen, wenn Du nicht immer nur den schnöden Lehrplan abarbeitest.

Ist doch genau so wie mit der Kunst. Aber bevor ich jetzt vom hundertsten ins tausendste komme und noch über den Weltfrieden philosophiere, fahre ich lieber mal an die Glashütte und schau mal was die Zimmerleute so machen.