22.04.17 Wurzelbehandlung Teil 2

Ja, ja. So geht es auch, aber so kann es ja jeder. In den letzten Tagen waren Radlader und Minibagger zu Besuch und haben auf dem Grundstück ein wenig Ordnung gemacht. Viel Schrott und Baumüll hat sich noch angesammelt und mussten mal entsorgt werden. Nicht zuletzt weil der ganze Schutt auf den offiziell ausgewiesenen Parkplätzen lag, die eigentlich für unser Büro laut Baugenehmigung zur Verfügung stehen müssen. Mit solchen Gerätschaften ist es natürlich ein wenig einfacher Wurzelwerk aus dem Boden zu holen. Aber so kann das ja jeder.

Trotzdem schön, dass jetzt der hintere Teil des Geländes auch in Angriff genommen wird und wir nicht mit der Schippe die vielen Kubikmeter Erdreich und angelieferten Mutterboden bewegen mussten. Was jetzt nur noch fehlt, ist ein Wetter, bei dem es auch Spaß macht sich draußen aufzuhalten und vielleicht auch dazu verleitet die Winterjacke endlich mal in den Kleiderschrank zu verbannen. Bei Bodenfrost Erdarbeiten zu machen oder Pflastersteine zu legen macht man nur wenn man es wirklich muss. Da es aber bei diesen Maßnahmen nicht auf den ein oder anderen Tag ankommt, verschiebe ich diese arbeiten lieber auf deutliche Plusgrade optimaler Weise gepaart mit Sonnenstrahlen.

Eine Maßnahme, die zur Nutzung der Glashütte vom Bauamt vorgeschrieben war, ist jetzt auch in diesem Zuge begonnen worden. Auf der Ostseite des Gebäudes gibt es noch ein Zugang zu den Zügen der Glashütte. Entsprechende Schächte unter dem Fußboden der Halle in dem der Betrieb läuft, dienten früher der Luftzufuhr, damit das Rohmaterial unter entsprechender Temperatur geschmolzen und weiterverarbeitet werden konnte. Diese Gänge sind zwar noch intakt werden nun aber seit vielen Jahren hauptsächlich von Fledermäusen bewohnt. Damit das auch in Zukunft, trotz der Nutzung des Gebäudes so bleibt, wird nun der Zugang mit einem Gitter verschlossen, durch den die Fledermäuse problemlos rein und raus fliegen können, aber unbefugte Menschenwesen oder expeditionsorientierte Kinder nicht hinein gelangen und diesen Lebensraum für die fliegenden Vampire damit bedrohen.

 

13.04.17 Wurzelbehandlung

Vor einiger Zeit wollte ich einen neuen Baum pflanzen, den wir zur Eröffnung bekommen haben. Dafür musste aber erst ein abgesägter alter Baumstumpf samt Wurzel aus der Erde geholt werden. Kein leichtes Unterfangen, da der Baum sehr nah am Boden abgesägt war und somit kein langer Stumpf aus dem Boden ragte, an dem man hätte kräftig wackeln können, nach dem man mit ein paar gezielten Schlägen mit der Axt die Wurzeln rundherum durchtrennt hat. So geht es eigentlich am einfachsten, da man sich die Hebelwirkung des Baumstammes zu Nutze machen kann.

Hier war es natürlich nicht so und somit blieb mir nichts anderes übrig, als die Wurzel weiträumig auszugraben und Stück für Stück das Wurzelwerk zu durchtrennen und Baumstumpf samt Wurzel auszugraben. Wie soll ich es sagen? In den ersten zwei Stunden ist man noch motiviert und voller Elan, dem Stumpf den Garaus zu machen. Stunde drei und vier dient der Überlegung, wie man im Internet nach Sprengstoff sucht, ohne gleich dem IS zugeordnet zu werden. Stunde fünf muss man Alkohol zu sich nehmen, um die Rückenschmerzen zu bekämpfen, da der Krater um den Baumstumpf immer größer und tiefer wird und das wirklich eine sehr unergonomische Haltung ist. In Stunde sechs stellt man sich die Frage, ob man den Baumgutschein nicht lieber verfallen lässt und einfach einen großen Erdhaufen auf den Stumpf schüttet, um ihn als zukünftigen Rodelberg für die noch nicht auf der Welt befindlichen Enkelkinder zu deklarieren.

An Tag 2 hat man neuen Mut geschöpft, da man sich über Nacht eine neue Strategie ausgedacht hat:

„Tempo, Hektik, Stress – auf der Suche nach Kraft und Gelassenheit.“ So lautet der neue Selbstfindungskurs, in dem abgewrackte Manager in kleinen Gruppen einfach mal zu sich selbst Finden und mit Manneskraft und nur mit kleiner Pflanzschaufel bewaffnet eine Baumwurzel ausgraben. „Bearbeiten Sie ihre persönlichen Feinde mit blossen Händen und erleben Sie den befreienden Akt des Erfolges im Team.“ Wer rennt noch über glühende Kohlen?

Wahnsinns Idee! Ich lasse andere Leute, vorzugsweise Anzugträger, mal so richtig bis an ihre Grenze gehen. Verlange dafür 850 EUR Seminargebühren pro Teilnehmer (selbstredend zuzüglich Mehrwertsteuer allerdings mit Hotel und Verpflegung) und entledige mich dieser undankbaren Baumwurzel und darf auf meine Visitenkarte sogar noch Manager-Coaching schreiben.

Genial. Einziges Problem auf das meine Frau mich am Küchentisch während des Morgenkaffees aufmerksam machte: Der neue Baum kommt schon übermorgen und daher sollte die Wurzel nicht erst im September 2018 entfernt werden.

Dies hatte zur Folge, dass ich keine 850 Euro Kursgebühren in der Tasche hatte, aber dafür selber eine Pflanzschaufel in der Hand und all meine Feindbilder kompensiert habe und mich an das Wurzelmonster zu begeben. In Stunde 4 des zweiten Tages hatte ich dann endlich einen Tunnel in gefühlten 17 Metern unter der Wurzel gegraben, um dann mit 180 Allrad betriebenen Pferdestärken und entsprechend belastbarem Spanngurt dem Feind den Todesstoß zu versetzen.

Im übrigen saß meine Frau am Steuer, aber die Siegerpose lass ich mir natürlich nicht nehmen nach dieser Aktion.

 

08.04.17 20 Grad

Mensch, was für ein toller Tag. Die 20° Marke wurde geknackt und kein einziges Wölkchen am Himmel und dazu das ganze auch noch an einem Sonntag. Da lässt man es sich natürlich mal gut gehen und belohnt seine sonntägige Faulheit mit einem Campari in der Abendsonne vor der von den letzten Sonnenstrahlen erwärmten Sandsteinmauer auf der Gartenbank. Man hört den Vögeln beim Zwitschern zu oder meine Frau mir beim Tippen auf meinem Laptop. Auf dieses Szenario haben wir lange hin gearbeitet und um so mehr genießen wir es am heutigen Tag.

Bezüglich Vogelgezwitscher haben wir seit einigen Tagen ein Pärchen schwarzes Federvieh an der Glashütte, dass uns beäugt und in der gegenüberliegenden alten Pappel ihren Aussichtspunkt hat. Auch sitzen sie zeitweise auf unserem Weidezaun „Bonanza“ und nehmen Anteil am regen Treiben in unserem Büro. Zu gerne hätte ich jetzt aber mal gewusst, ob es sich um ein Rabenpärchen oder um Krähen handelt. Das Allwissende Google gibt mir zwar ein paar Unterschiede preis und auch ein paar Fotos des gefederten Viehs, aber so richtig helfen tut mir das auch nicht, da komischerweise sich nie Kolkrabe, Aaskrähe, Nebelkrähe, Saatkrähe oder Dole zusammen auf meinem Zaun aufgereiht setzten, um einen exakten Vergleich starten zu können. Ich werde mal sehen ob ich ein aussagekräftiges Foto schießen kann, um der Sache auf den Grund zu gehen oder sollte ich mal Alexa fragen?

Zum Update letzter Woche möchte ich nicht versäumen noch nachzutragen, dass wir noch eine neue Zimmertür eingebaut bekommen haben. An sich ist das jetzt nicht die Nachricht, die einen Blogeintrag lohnt, wenn es sich hierbei nicht um die Tür handeln würde, die vor einiger Zeit erst recht unkonventionell „repariert“ wurde. Regelmäßige Leser erinnern sich vielleicht noch an die Spax-Schrauben-Aktion, mit der die aus den Angeln geratene Tür nicht grade professionell versucht wurde gangbar zu machen. Letztendlich hat die „ich jage mal ein paar Schrauben in den Türrahmen“-Taktik nur wenige Wochen gehalten und dass obwohl die Tür nicht besonders stark frequentiert wird. Nun wurde sie komplett ausgetauscht – eine weitere Reparatur war auch nicht mehr möglich – und ein pfiffiger Tischler hat die Tür jetzt auch so angeschlagen, dass man sie problemlos öffnen kann, sie nicht im geöffneten Zustand im Wege ist und es auch gar nicht notwendig war sie aufgrund der Schräge an der Ecke abzukappen.

Was lernen wir daraus? Manchmal sollte man einfach Menschen mit Aufträgen betrauen, die sich mit der Materie auskennen. Mag auf dem ersten Blicke immer etwas teurer erscheinen, ist aber unterm Strich einfach nachhaltiger.

Noch ein kleiner Blick auf die angezündete Feuerschale, damit es bis zur Dunkelheit auch noch schön gemütlich draußen bleibt.

02.04.2017 News

Zunächst mal ein kleinen Update, was aus den Dingen geworden ist, die wir in Angriff genommen haben. Da wäre die Kastanie, die von Kinderhand im Ikea-Becher gezogen wurde und zum stattlichen Bäumchen herangewachsen war, den es natürlich galt aus unserem alten Garten mitzunehmen und hier in an der Neuen Glashütte anzupflanzen. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob er den Umzug schadlos überstanden hat, aber nun können wir fast dabei zugucken, wie sich aus den ersten Knospen Blätter entwickeln.

Auch der süße kleine, im Rollrasen tobende Neuzugang mit vier Pfoten (eher Pranken) gedeiht prächtig und ist wachsam auf seinem Territorium unterwegs. Er ist jetzt knapp neun Monate alt und immer noch nicht ausgewachsen.

Aus dem verwilderten Beet, was von Handwerker-Fahrzeugen immer gern als Fahrspur oder auch Parkplatz genutzt wurde, entstand ein neu bepflanztes Beet mit frühjahrstauglicher Fensterbegrünung.

Dann gab es natürlich noch hunderte von kleinen Restarbeiten, die vollzogen wurden an Fensterrahmen, Türen und Heizungen, die nicht alle per Foto dokumentiert sind. Im Obergeschoss der Betriebsleiterwohnung ist es auch schon wieder ein Stück weiter voran gegangen aber hier gibt es noch immer viel zu tun. Um diese Sachen alle aufzuarbeiten benötige ich noch mal acht Wochen Urlaub, den ich zwar schon eingereicht habe, mir aber niemand diesen Urlaubszettel unterschreibt. Somit wird es sich also noch etwas mit der Fertigstellung hinziehen.

In der nächsten Zeit gibt es wieder etwas mehr zu lesen und zu gucken.