12.06.19 Im Quadrat

Eintönigkeit und Alltag sind auch bei uns in der Glashütte tägliche Begleiter. Trotz unseres kreativen Berufes erfinden wir nicht täglich das Rad neu, sondern arbeiten auch getrost immer wiederkehrende Standards ab. Ich denke, es gibt da auch nur ein paar ganz wenig Berufe, in denen das anders ist und jeder Tag nur so vor Abwechslung strotzt. Um so schöner ist es dann, wenn besondere Vorkommnisse das Tagwerk bereichern.

In der letzten Woche haben wir unsere Glashütte wieder schön hergerichtet und mal alles bei Seite geschoben, um etwas Platz zu schaffen, damit mehr als nur ein Fahrzeug bei uns in der Halle Platz findet. Grund dafür war ein anstehendes Seminar für Car-Wrapping. Ich habe vor einiger Zeit auch schon mal darüber berichtet und damit jetzt nicht alle wild im Block herumwühlen noch mal kurz Zusammengefasst: Von einem unserer Lieferanten, der Firma Farben Frikell aus Braunschweig, wird unsere Location gerne für Verklebe-Seminare für Fahrzeug-Voll-Verklebung genutzt. 10 bis 15 Seminarteilnehmer werden geschult, Folien richtig einzusetzen und zu verkleben, vorzugsweise auf Autos. Um es etwas zu vereinfachen: Die Fahrzeuge sollen in Folie eingehüllt werden und trotzdem mit 100 über die Autobahn fahren können ohne dabei auszusehen als ob eine Aldi-Tüte im Wind flattert.

Eine gute Fahrzeugfolierung muss gelernt sein. Auch wenn wir schon so manches Fahrzeug in ein buntes Folienkleid gehüllt haben, so haben wir durch die Bereitstellung unserer Glashütte als Seminarraum immer wieder die Möglichkeit dem Lehrgang beizuwohnen und etwas dazu zu lernen. Und es ist in der Tat so, dass man, obwohl wir nun schon drei, vier Seminare begleitet haben, immer wieder kleine Erleuchtungen einfängt, die das Wissen, die Handhabung oder das Werkzeug angehen, womit wir fast täglich arbeiten. Außerdem freut es mich immer sehr, mich mit anderen Menschen meiner Branche austauschen zu können. Wir kochen alle nur mit Wasser und es ist keine Schande ein Problem zu haben oder nach dem besten Lösungsweg zu fragen und Erfahrungen auszutauschen.

Letztes Jahr im Oktober kam ein guter Kunde und Freund mit seinem kleinen Spaßmobil bei uns vorbei. Ein Mazda MX5 – älteres Baujahr. Und die Frage wurde in den Raum gestellt, ob man das Fahrzeug nicht mal optisch etwas peppig aufwerten könnte. Naja, wie das dann so ist: Es werden Fotos von allen Seiten gemacht und ein bisschen Brainstorming betrieben, was das Motiv angehen könnte, was zu Kunde und Wagen passt.

Nun war das Ganze nicht mit heißer Nadel gestrickt und somit verging ein bißchen Zeit, bis mich die Muse küsste und ein paar schrille Entwürfe von meinem Hirn in den Rechner gelangten. Aber wahrscheinlich sollte es auch so sein, dann es passte mittlerweile zeitlich so gut, dass wir das technisch sehr anspruchsvolle Motiv innerhalb des Verklebeseminars beginnen konnten und somit bestmögliche Anleitung erfahren konnten, wie wir den Entwurf auch richtig auf das Fahrzeug übertragen. Hierzu wurden uns zur Montage sehr wertvolle Tipps und Kniffe beigebracht, die das Fahrzeug nun zu einem echten Hingucker und einer amtlichen Visitenkarten unseres Betriebes haben werden lassen.

Bleibt nur noch ein großes Dankeschön an meine Frau zu geben, die hervorragende Verklebearbeit geleistet hat. Danke an Robin Bös, dessen wertvolle Ratschläge und Erklärungen uns einen großen Schritt haben weiterkommen lassen. Danke an die Firma Farben Frikell, die uns in Sachen Folien unterstützt hat und natürlich auch an Nico, der uns das Fahrzeug zur Verfügung gestellt und viel Vertrauen in uns gesteckt hat, dass wir sein Schätzchen auch liebevoll behandeln.