28.08.2016

Da kommt man von der Wochenendarbeit an der Glashütte nach Hause und kommt leider nicht über die Türschwelle im Hausflur ohne nicht eine halbe Flasche Wein getrunken zu haben, weil die Nachbarn mal wieder das Treppenhaus zur Partymeile umfunktioniert haben. Das macht das Leben doch aus, spontan zu sein und Spaß zu haben. Wenn wir das Büro und die dazugehörigen Betriebsleiterwohnung in der neuen Glashütte beziehen, werde ich diese Momente ganz bestimmt vermissen. Aber man kann im Leben ja leider nicht alles haben.

Nichtsdestotrotz muss es natürlich hier weiter gehen. Schließlich habe wir ja heute wieder einen Tag lang bei über 30° geschafft, um unserem Ziel, unser Büro in dem Industriedenkmal Neue Glashütte zu eröffnen, näher zu kommen.

Aber stehen geblieben waren wir ja eigentlich am Wohnwagenwochenende, an dem die Weichen für die nun langsam in Kraft tretenden Veränderungen beschlossen wurden. Die größte Problematik in unserem derzeitigen Büro ist der Platzmangel. Das wurde uns bei der Analyse der Arbeiten und der auftretenden Fehler recht schnell deutlich. In der Zeit, in der ich nur mit einer einzigen Mitarbeiterin im Büro gearbeitet habe, wurde dieses sich Problem noch nicht so deutlich. Meine damals einzige Mitarbeiterin war so gesehen meine linke Hand und ich konnte von Schreibtisch zu Schreibtisch agieren und alle Aufgaben, die ich abwälzen wollte und konnte, mal eben meiner Mitarbeiterin zurufen und darauf hoffen, dass sie zu meiner Zufriedenheit erledigt wurden. Eine detaillierte Tagesplanung war nicht weiter notwendig und wenn der Arbeitstag nicht im Vorfeld von mir durchorganisiert war, dann kam es halt schon vor, dass es zu „Pausenzeiten“ für meine Mitarbeiterin kam, die ich billigend in Kauf nahm, um in Ruhe arbeiten zu können.

Natürlich war mir schon bewusst, dass diese Arbeitsweise nicht ganz richtig sein konnte. Da ich aber genug Arbeit hatte und somit die Kasse immer gut gefüllt war – nicht zuletzt weil ich in Ruhe Arbeiten konnte, weil ja jemand da war, der mir z.B. die störenden Telefonate von Hals hielt – fiel der Missstand nicht weiter ins Gewicht. Ich denke auch, dass jeder Einzelkämpfer, der personell aufstockt so agiert und selbige Erfahrung gesammelt hat. Aber spätestens, wenn die Arbeit ein weiteres Mal überhand nimmt und eine weitere Kraft notwendig wird, ist dieses System zum scheitern verurteilt. Das Problem dabei ist nur, dass man es als Chef auch merken muss und nicht so weitermachen kann wie zuvor.

Ich habe so weiter gemacht wie immer und wir haben es sogar mehr als drei Jahre geschafft absolut unorganisiert zu arbeiten und nicht den Bach runter zu gehen. Vielleicht hätten wir auch noch ein viertes Jahr hin bekommen, doch es wurde immer deutlicher, dass diese Arbeitsweise mehr darauf beruhte, dass letztendlich die Verantwortung und auch die Arbeiten an mir hängen blieben und ich trotz gut bezahlter Mitarbeiter nicht ansatzweise mehr Zeit für z.B Neukundenakquise oder betriebliche Innovationen hatte und somit dieses System nur so lange funktional war, so lange ausreichend Aufträgen am Start waren. Was würde eigentlich passieren, wenn das nicht mehr der Fall sein würde?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert