29.08.2016

Pferdebesuch an der Glashütte und schon zeigt sich der erste fatale Planungsfehler: Es fehlt ein Pferdeanbinder und ein Wassertrog. Hier muss zwingend nachgebessert werden.

Am Wohnwagen-Wochenende habe wir zwei grundlegende Entscheidungen getroffen, wie es mit uns – also mit der Firma – weiter gehen sollte. Wie es mit uns im privaten weiter gehen sollte, stand von vornherein gar nicht zur Disposition. Also zum einen: wir mussten uns räumlich vergrößern um besser, schneller und stressfreier produzieren zu können und die Arbeitsstruktur musste neu durchorganisiert werden. Eigentlich waren es drei Entscheidungen die wir trafen, denn es gab auch das Szenario die Firma zu veräußern, was wir aber nur kurz theoretisch durchspielten. Letzteres schien uns aber nach kurzer Diskussion als keine gute Lösung.

Die Arbeitsstruktur zu verändern war und ist immer noch eine viel größere Baustelle, als mal eben ein Industriedenkmal umzubauen, daher werde ich diese Thema hier im Blog erstmal etwas beiseite schieben, damit ich euch nicht gleich vergraule. Die räumliche Veränderung hingegen erschien uns als vermeintliche Leichtigkeit, gab es doch bei uns in der Region – im Radius von 5 km sehr viel Leerstand von Ladengeschäften oder auch Bürofläche.

„Oder auch“ war aber schon das erste Problem. Unser Anforderung bezog sich ja sowohl darauf Büroräume anmieten zu wollen, als auch produktionsgeeignete Flächen. Eine Kombination die auch schon aus der Vielzahl der angebotenen Gewerbeimmobilien einen Großteil aussiebte. Trotzdem gab es noch zwei, drei sehr vielversprechende Objekt für unser Gewerbe. Meine Sympathie Immobilienmaklern gegenüber war schon immer etwas angeschlagen und sollte auch in der fast einjährigen Suche nicht deutlich besser werden. Um es nicht all zu sehr in die Länge zu ziehen, sei nur gesagt, dass Spielhallen wohl doch eine weit aus bessere Lobby gegenüber einem produzierenden Gewerbe haben. Somit wurde das erste Wunschobjekt, nach dem wir über Monate hingehalten wurden, doch nicht unsers.

Auch das sehr harmonisch verlaufenden Gespräch mit einem Stiftungsmitglied, welches extra zum Besichtigungstermin der zweiten Wunschimmobilie aus dem Ruhrgebiet anreiste, machte einen sehr angenehmen und konstruktiven Eindruck. Und die von uns angestrebten Umbaumaßnahmen, die der Vermieter hätte tragen müssen, wurden gebilligt und für realistisch und umsetzbar erachtet. Natürlich gab es im Gespräch den Wunsch ein langfristiges Mietverhältnis anzustreben, was ja ganz auf unserer Wellenlinie lag. Und auch in der noch folgenden Korrespondenz konnten wir sogar Einigkeit über Mietzins (sogar mit Staffelmiete) und Renovierungsarbeiten erzielen.

Der Mietvertrag machte mich dann aber doch stutzig. Aus dem mündlich vereinbarten 10 Jahres-Vertag wurde ein mir nicht erklärbares Vertragswerk, was lediglich über 36 Monate abzuschließen war. Ohne Option auf Verlängerung, aber seltsamer Weise mit sämtlichen Umbaumaßnahmen.

Wer schon mal einen Digitaldrucker mit 160 cm Druckbreite von A nach B bewegen musste, kann sich vielleicht gut vorstellen, dass diese Arbeit nicht zu den Hobbyaktivitäten eines Firmeninhabers zählt, sondern dass diese bestenfalls einmal durch ein Fachfirma aufgestellte Maschine nur ein zweites mal bewegt wird, nämlich dann, wenn das Entsorgungsunternehmen klingelt und nicht wenn nach kurzer Zeit eben mal der Mietvertrag ausgelaufen ist und nicht verlängert wird. Und ich habe davon nicht nur eine im Maschinenpark.

Somit verliefen also auch diese Bemühungen über drei Monate im Sande. Geschmückt wurde diese Zeit auch von den kleine netten Anekdoten, dass einige Laden- oder Geschäftsinhaber scheinbar gar kein Interesse daran hegen, ihren Leerstand wieder zu vermieten. Alle Immobilien, die wir uns im Lauf der Zeit angesehen und verhandelt haben, bis auf die Spielhalle, stehen noch heute leer. Bei einigen Vermietern habe ich auch an Sinn und Verstand zweifeln dürfen, wenn es um die Argumentation der überteuerten Mietpreise ging. Hier noch ein kleiner Hinweis von mir an diese Herrschaften: Die Stadt Springe ist ein nettes, liebenswertes Örtchen aber es liegt nicht gleich neben dem Alsterviertel und auch nicht in Tempelhof.

Wie wir zu dem Objekt „Neue Glashütte“ gekommen sind, erzähle ich Euch morgen. Aber eines sei schon verraten: bei immobilienscout24.net stehen diese Angebote in den seltensten Fällen.

 

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