03.01.17 Ein neues Jahr

Da komme ich so spät in der Nacht aus meinem Büro, alles schläft schon, aber im Küchen-Kamin brennt noch ein Scheit Holz und auf der Küchenzeile lacht mich noch eine angebrochene Flasche Rotwein an. Also allerbeste Zeit noch ein paar Zeilen zu tippen. In der Schublade liegen auch noch ein paar leckere Pistazien, aber wie soll man tippen und Pistazien knacken?

Seit zweit Tagen läuft Normalbetrieb im Büro. Na ja, so war es zumindest geplant. So von der richtigen Normalität sind wir noch ein Stück weit entfernt. Aber zumindest funktioniert schon, sagen wir mal 85 % aller Maschinen und Rechner. Nur die Laufwege, die Ordnung und das Wissen: Wo ist jetzt eigentlich was? lassen noch keine Routine zu. Um so mehr freut es mich, dass ich schon am 03. (!!!) meine Buchführung fertig habe, auch wenn dafür wieder eine Nachtschicht notwendig war. Tagsüber ist aber im Moment noch zu viel Trubel und Unruhe, so dass ich solche Arbeiten nicht schaffe. Noch nicht.

Wir sind auf dem besten Wege. Meine liebe Frau wird täglich mehr Eins mit dem neuen LamiDesk und laminiert und kaschiert bis die Walze glüht. Natürlich auch mit Ausschuss, was aber durchaus mit einkalkuliert war, denn welche neue Maschine schaltet man schon ein und alles funktioniert reibungslos. Das gibt’s nur im Firmenvideo oder auf der Messevorführung. In Wirklichkeit muss man schon ein wenig Lehrgeld bezahlen, bis alle Materialien mal ausprobiert worden sind und alle Raffinessen ausgereizt sind. Es ist aber sehr schön mit anzusehen, wie schnell und mit welcher Leichtigkeit die Arbeit verrichtet wird, die mich lange Zeit viel Kraft gekostet hat.

Ein weiterer Faktor ist die Tatsache, dass wir ja recht viel „frisches“ Personal haben. Also Mitarbeiterinnen die ja noch nicht so sehr lange im Betrieb sind und noch nicht alle Feinheiten kennen oder sich jetzt erst wieder umgewöhnen müssen, was verständlicher Weise den Arbeitsfluss auch erstmal stocken lässt und die Aufträge noch nicht ganz so flutschen wie geplant.

Vor einiger Zeit habe ich ja mal im Blog geschrieben, dass wir ein Inserat für eine neue Stelle in der Zeitung veröffentlicht haben. Gesucht war ein/e Mediengestalter/in die ich anhand einer etwas provokanten und außergewöhnlichen Stellenausschreibung zu finden versucht habe. Mein Ziel war es, dass ich aussagekräftige und alles andere als langweilige Bewerbungen bekommen wollte, denn schließlich suchte ich ja nicht eine Steuerfachgehilfin, sondern Verstärkung in einem kreativen Beruf. Aber der große Run auf die Stellenausschreibung blieb aus. Eigentlich wollte ich genau das ja auch. Mein Ziel war es, nicht aus 20 halbherzig verfassten Bewerbungen in wabbelnden Klarsichthüllen nach besten Zeugnisnoten oder netten Passfoto entscheiden zu müssen oder mich durch eine Vielzahl von Vorstellungsgesprächen zu quälen, in denen die wenigsten Bewerber die Wahrheit über sich erzählen.

Nun kann man natürlich darüber streiten, ob die eine Bewerbung die ich auf meine Anzeige bekommen habe ein reiner Zufall war oder eben alle anderen nicht zu uns passenden Bewerber schon ausgesiebt hat. Tatsache ist nur: Wir haben jetzt eine neue Mitarbeiterin und das mit dem geringst möglichen Aufwand. Eine Bewerbung, ein Vorstellungsgespräch, eine Person zum Probearbeiten mit dem Ergebnis einer neuer Mitarbeiterin. Effektiver kann Personalsuche nicht sein und ich habe genug Ego um zu behaupten, dass der unser Plan geglückt ist.

Kein Blogeintrag ohne Foto. Hier unsere zwei kleinen Agentur-Häschen, die grade bei uns im Büro überwintern, bevor sie im Frühjahr in das Außengehege kommen. Mindestens genau so interessant, wie die Arbeit am Rechner.

 

 

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