05.04.20 Mal Danke sagen!

Mein letzter Blog-Beitrag hat viele Reaktionen hervorgerufen. Ich hatte den Blog auch über mein WhatsApp Status verbreitet. So viele Klicks hatten wir noch nie. Vielen Dank dafür. Klar waren da auch kritische Worte dabei, die die Sachlage anders sehen. Keine Frage. Der Beitrag war für mich aber nicht nur in Bezug auf mein eigenes Wohl wichtig, sondern auf die Tatsache, dass es ganz vielen Kleinstunternehmen und Soloselbstständigen so geht, dass sie einfach gar nicht mehr wissen, wie sie mit der derzeitigen Situation klar kommen sollen. Jeder Steuerberater sagt was anderes, jeder Jurist zieht andere Schlüsse und jeder Betroffene hegt Hoffnungen.

Es ist einfach eine Schande, dass uns von der Politik ein Haufen von Fragen vorgeworfen wird, die uns keiner beantworten kann oder deren Antworten aus einem unklaren Eiertanz bestehen. Kleines Beispiel: In den FAQ der NBank (ich hatte im letzten Beitrag erwähnt, dass diese Institution für die Vergabe der Gelder in Niedersachen zuständig ist) vom 02.04.20 stand eindeutig, dass private Krankenversicherungen mit zu den veranschlagten Kosten gehören. Die Änderung der FAQ am 03.04.20 besagt, dass Krankenversicherungen generell nicht zu den anzurechnenden Kosten gehören. Man hat wohl scheinbar einfach vergessen das NICHT mit zu tippen und es am Tag darauf schnell mal nachgeholt.

Seht ihr jetzt was ich meine? Ist das pure Willkür, mit der hier Maß genommen wird? Sowas ist doch in einem Staat wie unserem eigentlich gar nicht möglich – dachte ich bislang. Mal davon ganz abgesehen, dass es ja wohl eine absolute Farce ist, dass eine Krankenversicherung für Selbstständige nicht zu den grundlegenden Kosten gehört. Jeder Mini-Jobber hat ein Anrecht darauf – und das auch völlig zurecht.

Weiteres no-go meiner Meinung nach: Warum gelten eigentlich in jedem Bundesland andere Maßstäbe für eine BUNDES-Soforthilfe? Jedes Bundesland hat einen eigenen Antrag und legt die Vergabekriterien entsprechend unterschiedlich aus. Wer mal ein bisschen im Netz rum surft, wird relativ schnell viele verschiedene Formulare und Regeln bemerken, die in den einzelnen Bundesländern zur Anwendung kommen. Niedersachsen scheint auch hier wieder eher Träger der roten Laterne zu sein, was die Höhe der Zuschüsse angeht. Wobei man ja fairerweise sagen muss, dass die Höhe der Fördersumme ja gar keine Rolle spielt, wenn man sie eh nicht bekommt.

Was mich sehr berührt hat, sind die Fragen von vielen Leuten, ob sie irgendwie helfen können.

Ja! Ihr könnt helfen.

Hinterfragt in der Zukunft einfach mal Euer Einkaufsverhalten – und ich persönlich schließe mich da nicht aus. Ist es wirklich notwendig ein Buch über den Versand zu bestellen? Der Buchladen um die Ecke besorgt Euch das Buch doch genau zu schnell. Ich habe letztes Jahr Stauden über den Versandhandel bestellt. So ein Schwachsinn. Der Gärtner an der Ecke hätte diese Pflanzen auch gehabt. Klar, sicher ein Euro teurer, aber ich hätte noch einen klugen Tipp zum einpflanzen bekommen und wahrscheinlich wären dann alle Blümchen auch angegangen.

Und Leute, Ihr habt Kontakt! Ihr könnt mit Menschen reden. Ihr seht doch, was einem grade so fehlt. Wenn wir die kleinen Läden nicht unterstützen und immer nur bis zum Mausklick denken, dann hat sich das mit der Vielfalt in unseren Städten sehr schnell erledigt.

Helft also mit und #supportyourlocals ! Wenn es den kleinen Einzelhändlern gut geht, dann bestellen Sie auch bei mir wieder ihre grafischen Sachen und somit schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klappe.

Ein weiteres Dankeschön möchte ich noch an meine Kunden senden. Den geht es allen ja nicht besser als uns, aber trotzdem halten sie zu uns und versuchen im Rahmen des Möglichen bei uns zu bestellen, um uns als Lieferanten nicht zu verlieren.

Und eines kann ich Euch versprechen. Die Wut macht uns nur noch stärker! Wir lassen uns nicht unterkriegen und alle zusammen schaffen wir das auch!

Danke an Finja für die Unterstützung bei der Logo-Gestaltung