05.07.19 Online-Shop Teil 1

Wenn mir noch mal irgendjemand erzählt, dass es kinderleicht ist einen Online-Shop zu machen und das ganze auch nichts kostet, den muss ich leider an den hinterletzten Baum im Deister binden und kläglich verhungern lassen. Also für alle die mal einen Online-Shop im großen WWW haben möchten, richtet Euch darauf ein: Es ist teuer, kompliziert, nervenaufreibend und dauert viele, viele Stunden.

Die Idee schlummerte nun schon seit mehr als drei Jahren in meiner Schublade und irgendwie hatten wir in den letzten Monaten mehr Zeit am Arbeitstag übrig als mir lieb war. Also war es an der Zeit Ideen auch mal wieder zu verwirklichen und nicht in der Schublade versauern zu lassen.

Der Wunsch nach einem Shop für unsere T-Shirt-Produktion stand schon lange, eigentlich schon bevor wir unser DTG-Drucksystem (Direct to Garment, also frei Übersetzt direkter Druck auf unsere T-Shirts) angeschafft haben, wurde aber immer wieder vor uns her geschoben und vertagt. Dabei war es mit Anschaffung des T-Shirt-Drucker eigentlich ein klar gesteckte Ziel gewesen, schöne, von uns oder anderen Grafikern oder Künstlern gestaltete Design-T-Shirts über das WWW zu vermarkten.

Ich bin zwar schon lange im Geschäft und habe auch schon viel gelernt in meinem Leben. Schließlich bin ich mit Desktop-Pubishing groß geworden. Somit also zum Beginn des Computerzeitalters in der Grafikwelt. Aber den Schlüssel zum öffnen des WWW mit seinen Programmier-Sprachen und der Tatsache das WYSIWYG(What you see is what you get) so gut wie gar nicht funktioniert – nicht so wie bei den klassischen Grafikprogrammen – habe ich nie gefunden und somit blieben mir die Türen für die Gestaltung von Homepages stets verschlossen. 

Das mag vielleicht auch der Grund sein, warum ich mich so lange mit einer üblen einfachen eigenen Homepage zufrieden gegeben habe und jetzt beim Anlegen eines Online-Shops mich doch reichlich überfordert gefühlt habe. Wenn man selber was nicht kann, dann geht man ja gerne über seine Schwäche hinweg und redet sich auch gerne mal ein, dass das alles gar nicht so wichtig oder notwendig ist. Selbstredend eine völlig überhebliche Fehleinschätzung – muss ich leider zugeben. Ich weiß zwar, dass ich nicht der einzige auf der Welt bin, der so denkt – schließlich berate ich ja auch meine Kunden und viel zu oft höre ich da genau diesen Tenor „Wir haben doch soviel zu tun, läuft doch auch ohne Internetseite oder ohne Werbung “. Und wenn sich der Markt dann mal verändert hat und das tut er in den letzten Jahren immer schneller und öfter, dann müssen wir aber schnell ran und das Ruder rum reißen. Jetzt mal schnell ein bißchen Werbung machen…

Ich kann es ja verstehen. Grade bei uns Kleinunternehmern. Wenn der Laden brummt, dann habe ich doch gar keine Zeit an morgen zu denken, sondern bin froh die Aufträge von heute zu schaffen. Das ist je genau das Problem und auch wir, dir wir es wissen müssten haben so gehandelt – oder auch handeln müssen, da der Tag einfach nicht mehr als 24 Stunden hat. Trotzdem Falsch!

Aber um nicht zu sehr abzuschweifen und die Kleinunternehmerproblematik mal eben zu lösen wieder zurück zu unserem Online-Shop. Also mein Credo ist ja immer, man muss nicht alles können, man muss nur wissen wen man fragen kann. So habe ich mir das auch mit dem Online-Shop gedacht. Also schnell mal einen alten Kollegen angerufen, der solche Internetsachen beruflich macht und ihn gefragt, ob er mir nicht mal eben so einen Shop einrichten kann. Mit Inhalten füllen wäre kein Problem, das machen wir alles selber nur eben das Grundgerüst, dass wäre schön, wenn er uns das mal eben machen könnte.

60 Minuten Telefongespräch, von denen 57 Minuten verschenke Lebenszeit war. Lediglich die wertvollen Informationen, dass es meinem ehemaligen Kollegen gut geht und er mich für naiv-bekloppt hält innerhalb von drei Wochen einen Internet-Shop zu starten und die Tatsache, dass er für sowas im nächsten halben Jahr eh keine Zeit hat, waren die mir einzig klar verständlichen Aussagen. Die ganz bestimmt wichtigen Informationen über die Welt der Onlineshop-Programmierung waren so kompakt und detailliert befremdlich für mich, dass ich eigentlich nichts verstanden habe und mir beim Auflegen des Hörers auf mein Telefon tatsächlich gefragt habe, ob das so eine gute Idee war mit dem Online-Shop oder ob ich nicht vielleicht doch lieber einen Imbisswagen an der staureichen A2 eröffne – das erschien mir zumindest in diesem Moment für deutlich einfacher.

Der einzige Grund, warum ich doch entschieden habe, es weiter mit dem Online-Shop zu versuchen, war die Tatsache, dass ich schon vor mehreren Jahren das entwickelte Logo sogar habe schützen und als Marke eintragen lassen. Und die Kosten durften doch einfach nicht umsonst gewesen sein.

Ich bin ja nicht der Typ der spoilert aber ich denke es ist schon ok, wenn ich schreibe, dass es den Online-Shop schon gibt. Ist ja seit einiger Zeit im Internet online und damit ja kein Geheimnis mehr. Wie wir jedoch dahin gelangt sind und was – auch heute noch – für Probleme auftauchen, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag