Mein Baby ist krank. Nicht dass jetzt alle denken, dass Nachwuchs in unserem Hause ansteht und wir noch mal nachgelegt haben. Die Familienplanung ist seit langem abgeschlossen und in meinem Alter noch mal ein Kind in die Welt zu setzten halte ich für nicht verantwortlich. Die Natur hat sich schon was dabei gedacht, dass sowas eher was für die jüngeren Jahre gedacht ist. Also mit meinem Baby meine ich meinen T-Shirt-Drucker. Ich habe ja schon einiges darüber geschrieben, dass ich mich dazu entschlossen haben, wenn schon Kleidung zu bedrucken, dann auf direkten Wege und nicht mit irgendwelchen Transferfolien und einer Tonne voll mit Plastikmüll.
Ist auch ein tolles Gerät, welches wir uns mit dem Einzug in die Glashütte geleistet haben und ich bin mit der Qualität sehr zufrieden. Nur, und das erwähnte ich auch schon in vorangegangenen Beiträgen, hat der Drucker nicht die gewünschte Auslastung, da wir es aus zeittechnischen Gründen bisher nicht großartig beworben haben und es somit eher als Geheim-Tipp fungiert, was natürlich wirtschaftlich gesehen absoluter murks ist.
Das es dann so kommen muss, wie es nun geschehen ist, ist eigentlich typisch. Nun gibt es ein paar Aufträge zu drucken und die Vermarktung der Direktdruck-Shirts habe ich auch ein wenig angekurbelt und zack, geht die Maschine kaputt. Mitten in der Produktion.
Gut, kann mal passieren, dass man ein T-Shirt beim Drucken vergeigt und daher habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Die Fehlermeldung im Drucker-Display habe ich auch erstmal ignoriert. Oft ist es ja so, und das kenne ich von meinen anderen Maschinen so, dass ein einfaches Herunterfahren und Neu-Starten des Druckers Wunder bewirkt, der Druck zwar leider verhunzt ist, aber die Maschine sich nach einem Neustart rappelt und problemlos weiter läuft.
In diesem, meinem Fall ist das leider nicht so. Nach dem Aus- und wieder Einschalten verschwand die Fehlermeldung nicht. Zwar startete der Drucker ordnungsgemäß ,aber nach der Warm-Up-Prozedur teilte ein rotes Display mit: FATAL ERROR 1a39.
Ich kenne viele Fehlermeldung von meinen Druckmaschinen und daher war recht schnell klar, dass es sich hierbei um einen fatalen, also schwerwiegenden, also vermutlich sehr teuren Fehler handelt. Genau so ist es auch, nach einigen Befragungen von Doctor Google und Telefonaten mit verschiedenen Technikern war das Ergebnis immer mehr als unbefriedigend: Fehler der drei wichtigsten und teuersten Teile einer Maschine: entweder Motherboard, Druckkopf oder Antrieb und mit etwas Pech Fehler bei allen dreien.
Für alle Betriebswirtschaftler unter uns: Die Maschine brachte letztes Jahr einem Umsatz von 6-7 Tausend Euro (natürlich bedingt durch unsere stiefmütterliche Behandlung und mangelnder Auslastung – siehe oben) und auf der Reparaturseite stehen jetzt 3 bis 4 Tausend Euro. Das ist nicht wirklich das, was man als lukrativen Geschäftszweig tituliert. Aber da die Maschinen – weil ja erst ein Jahr alt – noch nicht bezahlt ist und wir ja nun grade das T-Shirt-Druck-Geschäft intensiver vorantreiben, bleibt mir wohl keine Wahl, als die Reparatur zu veranlassen.
Warten wir aber erstmal morgen ab. Einer meiner Lieblingstechniker wird dann kommen und meinem Baby noch mal die Hand auflegen. Vielleicht ist ja noch etwas auf günstigerer Schiene zu retten.