30.12.16 Update vor’m Jahreswechsel

Nun endlich ist mal etwas Luft, um kundzutun, was sich so im Laufe der letzten Tage ereignet hat. Am besten gehe ich mal chronologisch vor, um nichts zu vergessen. Also vor Weihnachten sind die Zwischenwänden für die Grafik und Produktion fertiggestellt worden und auch das Glas für die Rundbögen wurde eingesetzt. Das war ja noch ein Knackpunkt vor dem ich etwas Angst hatte, da ja Glas schnell kaputt geht oder das die angelieferten Scheiben nicht passen. Schließlich waren es ja 4 Rundbögen, die natürlich alle unterschiedlich sind und alle Durchlässe sind individuell gefertigt worden. Hätte eines nicht gepasst oder wäre was zu Bruch gegangen, dann hätte das wieder ne Zeit lang gedauert, bis Ersatz herangeschafft hätte werden können. Solche Gläser gibt es halt nicht im Baumarkt um die Ecke.

Auch wenn die Montagearbeiten nicht einfach waren. Dazu kommt sicher auch noch das hohe Gewicht der Glasscheiben. Glas ist einfach ungemein schwer. Das Vierer Team wurde aber von Rundbogen zu Rundbogen eingespielter und letzt endlich ging alles gut und bis auf das Feintuning war vor Weihnachten alles erledigt.

Zwischenzeitlich wurden auch die Öffnungen in den Rundbögen zum Dach von ein paar Zimmermänner verschlossen, so dass jetzt, wo alles soweit fertig ist, die Heizung zeigt was sie kann. Der erste Eignungstest lief auch noch kurz vor dem Fest. Das erste Fahrzeug wurde in der Halle foliert. Gleich ein schöner nagelneuer weißer T6, dem wir eine 2-farb-Optik verpassen durften. Die Deckenstrahl-Heizung hat bestens funktioniert und es war ein sehr angenehmes Arbeiten.

Jetzt, einige Tagen nach In-Betriebnahme der Heizung und der Tatsache, dass nicht alle fünf Minuten die Tür auf steht, weil irgendwelche Handwerker Material von draußen nach drinnen oder Werkzeug von drinnen nach draußen schleppen, stell sich eine gewisse Grundwärme im Gebäude ein. Das ganze erreichen wir sogar ohne den Gaszähler zum glühen zu bringen. Bei meinem täglich Kontrollblick auf die Gasuhr bin ich durchaus überrascht, dass der Gasverbrauch unter dem von mir veranschlagten Verbrauch liegt. Das bringt ein bisschen Beruhigung in die Kostenkalkulation, dass der vorab berechnete Abschlag ausreicht. Zwar hatten wir noch keine Dauerfrostperiode mit vier Wochen Minus 20 Grad aber in unseren Breiten ist das ja auch nicht so häufig.

In den Tagen zwischen den Jahren waren unsere lieben Gewerke aber auch nicht untätig. Ich bin froh, dass ich mir Handwerker gesucht habe, die nicht Betriebsferien in den Mittelpunkt ihrer Selbstständigkeit stellen, sondern bereit sind, zur Beendigung eines solchen Bauprojektes auch zwischen Weihnachen und Neujahr zu arbeiten. Im Übrigen finde ich es sehr merkwürdig, dass bei 4 Arbeitstagen zwischen den Feiertagen doch nahezu eine ganze Nation in die Betriebsunterbrechung geht. So schlecht kann es der deutschen Wirtschaft nicht gehen, wenn es möglich ist, als Lieferant mal so eben mit Feiertagen so mal eben 2-3 Wochen den Laden dicht zu machen.

Sehr fleißig war unser Elektriker, der uns wieder ein Stückchen weiter ins bessere Licht setzt. Manchmal müssen aber auch Elektriker die Betriebsanleitung lesen. Vor allem wenn es um neue innovative Schalter geht, die ohne Kabel aber auch ohne Stromzufuhr (Batterie) funktionieren. Voll cool. Ein Lichtschalter wird einfach so auf die Glastür geklebt und funktioniert.

Unser Schwerpunkt der letzen Tage bestand – neben der anfallenden Arbeit – darin das alte Büro zu räumen und unserem lieben Vermieter wieder ordnungsgemäß zu übergeben. Er ist sehr traurig darüber, dass wir nach 10 Jahren nun endgültig das Büro in Völksen verlassen. Wir haben zwar erst vor zwei Jahren ordentlich ausgemistet aber mal soll nicht glauben, was sich da schon wieder angesammelt hat. Alleine die hunderte Rollen von Folien- und Papierrollen für Plotter und Drucker sind keine wahre Freude zu transportieren, da Rollen ja bekanntlich immer nur am wegrollen sind und nie an Ort und Stelle bleiben und man auch nicht wirklich mehrere Rollen auf einmal tragen kann, ohne dass eine zu Boden fällt.

Am aller schlimmsten ist aber das Plattenmaterial und die damit verbundenen Reste. Zu schade um sie weg zu schmeißen aber sie nehmen nur Platz weg und unterm Strich verwendet man Sie ja doch nie, da sie nie für die folgenden Aufträge passen und zu selten Kunden kommen, denen es egal ist, welches Format ihr Schilder oder Display haben soll.

Nun ist es aber erstmal geschafft und wir haben von der langen To-Do Liste einen großen Punkt abstreichen können. So können wir uns schön auf unseren ersten Jahreswechsel in der Glashütte freuen.

24.12.2016 Frohes Fest

Der Tannenbaum steht – meine Frau hat ihn gekauft. Unser erstes Weihnachten in der Glashütte. Zeit mit alten Traditionen zu brechen. Zum ersten Mal durfte die vollzählig angetretene Kinderschar den Weihnachtsbaum selber schmücken. Klar, dass ich es natürlich ganz anders gemacht hätte. Aber heut ist ja Weihnachten.

Daher gibt’s auch nichts zur Firma und zum Umbau, obwohl mächtig viel passiert ist, wovon ich in den nächsten Einträgen selbstverständlich berichten werden. Heute wird lecker gegessen, getrunken und hoffentlich viel geschenkt und gelacht.

Allen Blog-Leserinnen und Leser einen schönen, heimeligen, heiligen Abend.

Im Übrigen zünden wir gleich den kleinen Hund an. Er hat grade eine Tannenbaumkerze aufgefressen, es war ja auch so verdächtig ruhig im Nebenzimmer…

 

20.12.16 Tannenbaum

Jeden Tag einen Schritt weiter in Richtung Fertigstellung. Allerdings doch viel langsamer als ursprünglich gedacht. Meine Planung war, dass die Innenausbauten bis zum 5. Dezember fertiggestellt sind, so dass wir genug Zeit zum einrichten und ausprobieren haben, bevor es in das neue Jahr geht. Nun ist schon fast Weihnachten und von fertig ist noch nicht die Rede. Zum Glück sieht man jeden Tag eine Veränderung. Eine Wand fertig, ein Raum fertig, Licht brennt usw.

Seit gestern haben wir auch die Deckenstrahlheizung in Betrieb genommen. Man merkt deutlich, dass die Wärme von oben nach unten strahlt und ein paar Grad ist die Halle auch schon wärmer geworden. Allerdings gibt es noch sechs große, ungedämmte, zum Teil nicht einmal verschlossenen Öffnung zum unisolierten Dach, wo ordentlich kalter Wind durchpfeift und die Wärme flöten geht. Diese Öffnungen befinden sich in den Rundbögen und waren alte Züge der Abkühlräume der Glashütte zu Produktionszeiten. Mein Plan war, diese vom Dach aus mit einer Glasscheibe abzudecken und eine Lichtinstallation dort einzubauen. Der Plan an sich ist auch noch nicht verworfen, aber in die Kategorie „Fertigung in den nächsten Jahren“ verschoben. Die Zeit dafür ist jetzt einfach nicht da, für diese Spielereien. Statt dessen kommt am Donnerstag der Zimmermann der sein Baugegrüst bei uns in der Halle zur weiteren Nutzung stehengelassen hatte (es hat uns sehr gute Dienste erwiesen, vielen Dank dafür!) und schließt und dämmt diese Öffnungen.

Dann werde ich die Heizung auch mal auf „Volllast“ fahren und uns ordentlich einheizen, bis der Gaszähler glüht. Und wenn wir dann auch bald für den Produktionsraum und für die Grafikabteilung Türen bekommen, die nicht aus Bauplane bestehen, sondern die man richtig schließen kann, mache ich mir, was die Wärme angeht, keine Sorgen.Ich gehe sogar davon aus, dass sich nach einigen Tage Heizungslauf das Gebäude aufheizt und die dicken Sandsteinwände die Wärme halten werden. Morgen wird die Wärme aber erstmal wieder zur Tür raus gehen, da heute ein neuer Glasbock mit Rundbogen-Glasscheiben gekommen ist und morgen der Einbau der Glaselemente in den Rundbögen begonnen werden soll.

Die Grafikabteilung ist heute auch schon bis auf ein paar Kleinigkeiten ferig geworden. Das entscheidene fehlt aber noch: Die Schreibtische. Rechtzeitig bestellt und sogar auch vorab bezahlt hatte ich fest mit der Zustellung via Spedition am letzten Montag gerechnet, da meine ausgewählte Büromöbelkollektion im Prospekt eindeutig mit 1 Woche Lieferzeit deklariert war. Die Nachfrage bei Lieferanten, wo denn die Tische bleiben wurde etwas mit Empörung aufgenommen, das es sich ja um eine Woche Lieferzeit nach der zusätlichen Woche Produktionszeit handeln würde und zwischen Weihnachten und Neujahr sowieso keine Spedition fährt (dürfte demnach zwischen Weihnachten und Neujahr auf allen Autobahnen freie Fahrt sein, weil ja keine Spedition fährt) und wir uns mal auf Anfang Januar einrichten sollten.

Der Telefon-Support der Möbelfirma und das Warenlager scheinen nicht miteinander zu kommunizieren. Heute kam der Anruf einer Spedition, dass die Ware bereits in Lehrte ist und morgen bei uns in Steinkrug an der Glashütte angeliefert wird. Geht doch.

Bei aller Arbeiterei und Umzieherei haben wir den vierten Advent vollkommen vergessen. Hoffentlich passiert das nicht auch mit Weihnachten. Da fällt mir ein, dass ich noch gar keinen Tannenbaum gekauft habe. Wenn ich das vergesse muss ich wohl schnell noch einen drucken. Aber wenn ich das mache, dann habe ich Weihnachten glaube ich ein ganz großes Problem…

16.12.16 Zwillinge

Hanni und Nanni wurden heute vom Netz genommen. Für alle die mit dieser Aussage nicht viel anfangen können, sei kurz erwähnt, dass es sich bei Hanni und Nanni um unsere Großformatdrucker handelt. Es sind zwei baugleiche Digitaldrucker, die sich optisch natürlich nicht unterscheiden – somit also Zwillinge sind – aber trotzdem im Netzwerk zum Ansteuern der Drucker unterschieden werden müssen, somit also einen unterschiedlichen Namen haben müssen. Zudem ist es auch schon an so machen Tagen so, dass diese Maschienen hin und wieder etwas rum zicken, unpässlich sind und jede Menge Aufmerksamkeit von einem erwarten. Da ich Vater von zwei Töchtern bin und ich über einen gewissen Erfahrungschatz diesbezüglich verfüge, lag es also mehr als nahe, diese Maschinen auf Hanni und Nanni zu taufen.

Neben Hanni und Nanni wurde aber auch der restliche Maschinenpark vom Netz genommen. Morgen kommt ein befreundeter Spediteur und alle Maschinen die Rollen unter den Füßen haben und mehr als 80 Kg wiegen, werden komfortabel über eine Ladebordwand auf den 12 Tonner gehieft und für die wahnsinnige Strecke von 2,3 Km einmal über den Berg geschippert.

Meine kleine Tochter hat mir am Nachmittag geholfen, alle Drucker ordentlich einzustretchen mit Luftpolsterfolie oder Pappkanten stoßsicher zu verpacken, damit auf der morgigen Tour möglichst nichts kaputt geht. So ist der Plan. Wir werden sehen ob es klappt.

Zwischenzeitlich wird in der Glashütte mal ordentlich Dampf gemacht. Das Aufstellen der Trennwände mit den Glaselementen scheint doch aufwendiger als gedacht zu sein, da natürlich in einem so alten Gemäuer keine Wand, kein Pfeiler und kein Fußboden auch nur ansatzweise grade ist und fast jedes zweite Bauteil noch mal vor Ort angepasst werden muss. Da geht viel Zeit bei drauf. Da wir aber jetzt nicht mal eben 14 Tage schließen können, haben wir genau 72 Stunden Zeit, bis die gesamte Maschinerie wieder am laufen ist, was natürlich auch bedeutet, dass der Raum für die Druckmaschinen fertig gestellt sein muss.

Das wird ne knappe Nummer werden, auch wenn heute noch mal Sonderschicht mit 5 Leuten bis 21 Uhr angesagt war und auch noch Wochenende-Schicht verordnet wurde, damit jetzt langsam mal alles fertig wird und wir in der Neuen Glashütte auch mit unserer Arbeit Geld verdienen können. Für die Jungs die seit Tagen am bauen sind, tut es mir ein wenig Leid, denn sie machen echt einen guten Job, aber wir können den Umzugstermin nicht mehr weiter nach hinten schieben. Heilig Abend werde ich niemanden finden, der Druckmaschinen durch die Gegend fährt.

 

14.12.16 Keine Atempause – Es geht voran!

Jippy! Es geht los! Wir kommen dem Produktionsstart in der Neuen Glashütte immer näher. Heute war Handwerker- und Techniker-Tag und alle sind im Endspurt auf der Zielgeraden. Die Elektriker montieren Dosen für Strom und Netzwerk und sie lassen die Kabel nicht in häßlichen Plastikschächten verschwinden, sondern in stilistisch passenden Metallrohren (damit passt es sich ins Bild ein: Heizungsrohre in Kupfer, Elektrik in Feuerverzinkter Optik). Das ist zwar ein bißchen teurer als Plaste aber das Gebäude hat es verdient mit anständigen Materialien bestückt zu werden. Außerdem aktivieren sie die ganzen Stromkreise für Licht, Technik und Kaffeemaschinen (ganz wichtig).

Die Tischler bauen weiter an den Arbeitsabteilungen Grafik und Produktion und schaffen unendlich Material in die Glashütte. Dabei sieht man den Fortschritt nur, wenn man genau hinguckt. Aber bekanntlich sind ja die Vorarbeiten immer arbeitsintensiver als der Abschluss und da sie heute zu viert vor Ort waren, haben sie alles soweit vorbereiten können, dass sie das Glas, was so nebenbei noch gekommen ist, morgen einbauen können und die Wände schließen können.

Dann haben wir jetzt eine Telefonanlage, eine bestückten Serverschrank und das sogar alles schon in Funktion. Fehlen nur noch die Schreibtische, damit wir auch die Geräte verteilen können, so auf dem Fußboden im Kreis ein Gruppentelefonat durchführen hatte ich eigentlich nicht geplant.

Zwei technische Neulinge haben auch Einzug in das Büro erhalten. Der LamiDesk ist heute installiert worden – was für ein Geschoss – ich hatte schon Sorge, dass es nicht durch die Türen passt (ich hatte vor einiger Zeit in meinem Blog darüber berichtet) und unser neues Baby der EPSON SureColor SC-F-2000 hat sein Platz bei uns gefunden. Ich finde der Name klingt ein wenig nach Formel 1, hat aber nichts mit Motorsport zu tun. Viel mehr ist es unser neuer Textildrucker. Im Großformatdruck, den wir ja schon lange betreiben, heisst das LFP (Large-Format-Print) in der Textilbranche DTG (Direct-To-Garment). Und bevor jetzt jeder Google bemüht, hier die einfache Erklärung: T-Shirt in den Drucker legen auf das Knöpfchen drücken und bedrucktes T-Shirt aus dem Drucker holen, fertig. Na gut, es ist nicht ganz so einfach, auch wenn es im Werbevideo von EPSON so rüber kommt, aber es trifft den ungefähren Arbeitsgang und die genaue Funktionsweise werde ich an anderer Stelle mal für die Interessierten kund tun.

Wir haben uns mit der Thematik jetzt schon über ein Jahr beschäftigt und hätten die T-Shirt-Straße, wie wir es liebevoll nennen, auch schon gern früher gehabt, aber bis vor kurzen hatten wir ja im alten Büro noch Platzmangel. Jetzt ist alles funktionsbereit und wenn es nicht schon wieder 0:35 Uhr wäre, würde ich ja noch mal in die Halle gehen und …

12.12.16 Nachtaktiv

Schnell mal ein Eintrag im Blog. Schnell daher, da es schon wieder nach 23 Uhr ist und ich ja eigentlich mal etwas früher ins Bettchen gehen sollte. Aber da mir meine Blog-Software meldet, dass ich doch ein paar regelmäßige Leser habe – was mich sehr freut – stelle ich die Küchenuhr einfach eine Stunde zurück und verfasse noch ein paar Zeilen.

Außerdem habe ich einen nachtaktiven Hund am Hacken, der meint, dass jetzt genau der richtige Zeitpunkt ist, um mit seinem Lieblingsspielzeug im Maul ein paar Galopprunden um den Küchentisch zu drehen. Ja, ja, immer diese jungen Hüpfer. Machen die Nacht zum Tag und kommen morgens nicht aus dem Körbchen.

Es geht mit rasenden Schritten Richtung Firmen-Umzug. In der Halle verändern sich täglich so viele Dinge, dass ich mit Fotos gar nicht mehr hinterher komme. Dass es voran geht ist auch gut so, denn langsam wird’s Zeit, dass alles wieder etwas geregelter läuft und es wird Zeit, dass wir diese tolle Produktionsstätte endlich nutzen können. Außerdem läuft zum Ende des Jahres der Mietvertrag im alten Büro aus und so viele Tage bis zum 31.12. sind es ja nun auch nicht mehr.

Die Innenausbauer sind mächtig aktiv. Wir haben mittlerweile eine Teeküche – blödes Wort, wo es doch bei uns nur Kaffee gibt – und die Sanitäranlage verfügen zumindest über Bau-Licht. Die Stromversorgung in der Halle nimmt auch täglich Formen an, dass man erahnen kann, wo Licht hinkommt oder noch fehlt. Im übrigen ist das mit der Elektrik echt so ein Ding. Mir kann kein Mensch erzählen, dass man bei einer Planung auf dem Papier, so ein halbes Jahr vor Spatenstich schon weiß, wo welche und wieviele Steckdose verbaut werden sollen. Klar habe ich eine Elektrik-Plan gemacht, was meinen Elektriker auch sehr gefreut hat, aber ich weiß auch jetzt schon, dass der Plan im später laufenden Produktionsbetrieb wahrscheinlich nicht voll ausgereift war. Wir werden es sehen und zur Not kaufe ich ein paar Kabeltrommeln und lege die Strippen quer durch die Halle. Dann hat die BG wenigstens gerechtfertigt was zu mosern.

Der heutige Abend bestand daraus, dass ich mit meiner Frau Laminat im Grafik-Bereich verlegt habe. Ich arbeite wahnsinnig gerne mit meiner Frau bei solchen Arbeiten zusammen. Kann sich wahrscheinlich keiner so recht vorstellen, ist aber so. Zum einen hat sie den nötigen Biss und scheut auch nicht die körperliche Arbeit und zum anderen fügt sie sich unheimlich gut in laufende Arbeitsprozesse ein und arbeitet mir so geschickt zu, dass es echt Freude bereitet und wir lange und satte Quadratmeter geschafft haben zu verlegen und weit über das von mir angenommene Soll hinaus gekommen sind. Danke Schatz.

Dabei haben wir natürlich nicht vergessen, in alter Handwerks-Manier sich am erschaffenen Werk zu verewigen. So haben wir jetzt also das Büro getauft. Auf dem Namen Büro. 🙂

Im Übrigen ist der nachtaktive Randale-Hund durch mein monotones Tastaturgetippe mittlerweile so tief eingeschlafen, dass ich mir mein Ohrstöpsel in meine Gehörgänge gestöpselt habe, um mit ein paar Takten der neusten (legalen) Downloads das Schnarchen des Hundes zu übertönen. Dieses liebenswerte Viech sägt den ganzen Deister platt.

 

06.12.16 Nikolaus

Der erste 6. Dezember seit 20 Jahren an dem ich keinen Nikolaus-Stiefel mehr gefüllt habe und Fußspuren aus dem Kamin auf den Boden hab malen müssen. Einerseits ganz schön, aber andererseits war es auch eine schöne Zeit, in die kleinen Kinderaugen zu schauen, wenn man erzählt hat, dass der Nikolaus die Wunschzettel für den Weihnachtsmann durch den Kamin abgeholt hat und ein paar Süßigkeiten da gelassen hat.

Alles Fake, aber trotzdem schön und wenn die „Kinder“ zufällig zu Hause gewesen wären, wäre ich um die Nikolaus-Tradition auch nicht drum rum gekommen.

In meinem Nikolaus-Stiefel war auch nichts, aber ich denke mal selbst ist der Mann und ich werde in eine Kapp- und Gehrungssäge investieren, um auch mal ein paar ordentliche Leisten im Winkel sägen zu können. Die könnte ich ganz gut gebrauchen und das nicht nur um die vermurksten Türrahmen ordentlich zu sägen. Ich habe ja schon seit ein paar Tagen eine wahnsinnig coole Idee, wie ich eine Trennwand ohne Rigibs und OSB bauen könnte, die gleichzeitig auch noch ohne Nacharbeiten schick aussieht und aus einem Anteil von Restbeständen der Bauphase besteht. Wenn das klappt, dann bin ich der König. Aber genaueres schreibe ich Euch natürlich erst dann, wenn diese wahnwitzige Idee auch funktioniert und ich mich nicht blamiere.

Aus der Halle gibt es zu berichten, dass fünf kräftige Jungs die Mega-Glasscheibe, von der ich letztens berichtet habe, sicher und heile transportiert, aufgerichtet und eingebaut bekommen haben. Ich war nicht dabei – deshalb hat es wohl auch ganz gut funktioniert. Auf jeden Fall ist es eine absolute Hammer Trennwand geworden, die jetzt um die Scheibe herum fertig gestellt worden ist.

Hier ein paar Fotos. Einmal aus der Sicht von meinem Schreibtisch aus und aus dem benachbarten Meetingraum. Ich finde es einfach gigantisch, dass man diese Größe problemlos aus Glas fertigen kann und ich finde es gehört sich ja auch so, dass in der Glashütte mit großen Glaselementen gearbeitet wird. Damit jetzt in der Innenausbauphase keiner versehentlich gegen läuft, sollte ich noch ein paar Warn-Aufkleber drucken und aufkleben.

Wahrscheinlich kommen jetzt die Kunden nicht mehr nur zu mir, weil es so leckeren Cappuccino gibt, sondern weil sie auch im „Glas-Meeting-Raum“ sitzen wollen. Aber nur zu, wenn ein paar schöne Aufträge dabei hängen bleiben, mache ich gerne den Barista.

04.12.16 Tiefgründig

Das Wochenende bestand eigentlich hauptsächlich darin, die alten, nur noch teilweise mit altem Putz bedecken Wände mit Tiefengrund zu streichen. Eine absolut undankbare Aufgabe, da man stundenlang Wände mit dem Quast streicht – was tierisch auf die Handgelenke geht – und überhaupt keine Veränderung sieht. Erst wenn man nach dem zweiten Anstrich, jetzt wo er getrocknet ist, leicht mit den Hand über die Wände streicht, stellt sich das Erfolgserlebnis ein. Kein Staub, kein Putz mehr, der die Wand herunter rieselt. Alles fixiert und konserviert für die nächste Zeit.

Zum Glück leert sich ab nächste Woche die Baustelle ein wenig. Die Gewerke des Vermieters werden – bis auf noch einige unvollendete Kleinarbeiten – abgezogen und ich habe die Kontrolle über die Arbeiten und Handwerken, wann wer auf der Baustelle ist und was er zu tun und zu lassen hat. Das war ein Knackpunkt der nicht wirklich gut gelaufen ist. Die Absprache zwischen Architekten und mir wäre durchaus verbesserungswürdig. Schöner Nebeneffekt: Das Dixi-Klo ist nun auch vom Hof verschwunden. Ab jetzt wird nur noch im sitzen auf den Mitarbeitertoiletten gemacht.

Der Spezial-Arbeits-Trupp hat uns jetzt auch verlassen und als kleines Dankeschön oder für die Unannehmlichkeiten haben die Arbeiter mir auch noch eine Stulle da gelassen, die ich erst heute entdeckt habe. Vielen Dank, aber irgendwie hatte ich heute nicht wirklich großen Appetit.

Montag wird es in der Halle interessant. Am Freitag haben die Jungs, die die Raumteiler und Innenwände bauen schon mal die Trennwand zwischen meinem Büro und dem Meetingraum vorbereitet. Herzstück dieser Wand wird eine 182 kg schwere 3,40 x 1,40 m hohe Glasscheibe sein, die die Räume trennen und am Montag angeliefert wird. So ein Teil trägt man nicht zu zweit und dann das aufrichten der Scheibe zwischen Steinwänden – da darf dann aber auch nichts schief gehen. Zum Glück bin ich nicht dabei, ich muss ins alte Büro und fleißig alle Aufträge abarbeiten.

Bezüglich der Schnelligkeit der Auftragsabwicklung – ich habe es ja schon erwähnt – ist unserer Reaktionszeit viel zu langsam geworden. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich neben der Arbeit, die uns eigentlich Geld bringt, mich noch um so unnütze Sachen wie Nachsendeanträge oder Providerwechsel (der natürlich grade jetzt nach 20 Jahren seinen Betrieb einstellt) kümmern muss. Zum anderen aber auch, dass noch eine weitere Arbeitskraft im Bereich Mediengestalter/in fehlt. Eine Stellenanzeige von uns war jetzt am Wochenende in der Zeitung und ich bin echt gespannt, ob wir gescheite Bewerbungen bekommen. Natürlich war ich in der Ausschreibung schon im Vorfeld so gemein, dass ich eine gewisse Form einer Bewerbung voraussetze, die vielleicht nicht jedem/jeder liegt. Aber ich wollte vermeiden, dass ich zig Bewerbungen erhalte, denen ich von vorn hinein absagen muss, weil sie nicht in unser Arbeitsprofil passen. Unser Beruf ist ein Kreativ-Beruf und da brauche ich keine 0815 Standard Bewerbung aus Word, mit falsch gesetzten Tabs im Lebenslauf (oder gar keinen), sondern es darf schon ruhig mal etwas außergewöhnliches sein.

Ich erinnere mich gerne an einen jetzigen Chefarzt, dem ich seine Bewerbung in Anlehnung an die Stellenanzeige layoutet habe und der sich somit von rund 100 anderen Bewerbern eindeutig abgesetzt hat und den Job bekommen hat. Fairer Weise muss man sicherlich auch sagen, dass es nicht nur an der gestaltet Bewerbung lag, sondern auch an seinen Qualitäten, aber mit dieser Art der Bewerbung hat er schon mal 75% der anderen Langweilerbewerbungen ausgestochen.

Also an alle, die sich bewerben müssen: Wer mal einen anderen Weg in der Bewerbungsform wählt, macht nichts falsch. Jeder Chef freut sich unter hunderten von Bewerbungen auf Abwechselung und unter dieser Menge Bewerbern mal aus der Reihe zu fallen, kann nur hilfreich sein.

Ich bin gespannt, ob mein(e) neue(r) Mitarbeiter(in) diesen Wink versteht.

 

 

01.12.16 Meeresrauschen

Kräftiger Wind aus nördlich, nordwestlicher Richtung. Im Obergeschoss hört sich das Rauschen der Baume an, wie die Wellen am Meer. Ist fast wie Urlaub. Ansonsten poltern einige Blumentöpfe umher, die es gilt wieder einzufangen. Ich denke die Glashütte hat schon deutlich schlimmeren Wind- und Wetterlagen getrotzt.

Ich habe ein paar schöne Fotos gemacht, die den Baufortschritt in der Halle zeigen. Der „Sozialtrakt“ mit Toiletten und Küche ist fertig gestellt. Gestellt im Sinne von Stellwände. WC und Waschbecken sind ja schon vor einiger Zeit montiert worden und die Kücheneinrichtung ist zwar schon da, wird aber erst nächste Woche installiert. Hier mal ein kleiner Vorher-Nachher-Vergleich.

Ich weiß nicht, ob es auf den Fotos so gut raus kommt, aber die Stellwände sind in einer Betonoptik, die, wie ich finden, einen schönen modernen Kontrast zu dem alten Mauerwerk bringen. Die schäbige, schlecht gemauerte Steinwand habe ich ja ganz bewusst nicht verkleiden lassen, da ich mit meinem Maler besprochen hatte, hier mit Farbe einen Akzent zu setzen. Natürlich sollte es zu den Materialien in der Halle passen und so habe ich mich für eine Rostoptik entschieden

Diese Maltechnik hat auch in den zugemauerten Rundbögen in der Halle Anwendung gefunden. Das hat dem Maler sichtlich Spaß gemacht und mich freut das doppelt, denn wenn jemand Spaß an der Arbeit hat, wird’s auch gut.

Ein letztes Foto für heute zeigt noch ein ganz anderes aber auch sehr wichtiges Motiv. Wir haben heute nach vielen Wortspielereien der Rechtsanwälte unseren Mietvertrag unterschrieben. Damit sind jetzt auch diese Formalität perfekt. Und ich möchte mich an dieser Stelle auch noch mal bedanken, dass wir dieses Projekt gestartet haben und der Neuen Glashütte im Steinkrug wieder Leben einhauchen konnten. Eingangs meines Blogs schreibe ich was von Mut. Ja, dass ist wohl schon mutig mit seiner Firma und Familie in so ein Industriedenkmal zu ziehen. Aber ebenso mutig finde ich es auch vom Vermieter, in dieses Projekt zu investieren und uns das Vertrauen zu schenken die nächsten Jahre die Glashütte zu hüten, zu pflegen und wie es sich für ein Industriegebäude gehört, es auch zu benutzen.