Hallo liebe Blog-Leser. Heute gibt es mal nichts aus der Glashütte, sondern mal was zur Lage der Nation. Also bezugnehmend auf das Werbetreibende Klientel.
Da werfe ich heute Abend den Herd an, um meiner lieben Frau und mir nach fleißig getaner Arbeit noch etwas Warmes zu Munde führen zu können und schon stürze ich in die Abgründe der Lebensmittelhersteller.
Da ja nicht immer Zeit und Lust auf ein drei Gänge Menü besteht, gibt’s auch bei uns in der Küche hin und wieder so schnelle Gerichte, die einen das Hungergefühl nehmen sollen. Nun halte ich nichts von Fertiggerichten a la Curry King, ein bisschen eigene Kochleistung darf doch noch gefordert werden. Ein Satz Nudeln aufsetzen und dazu eine Fertigsoße aufwärmen – und es gibt sogar ganz gute im Fertigsoßen-Sortiment – sollte ja nun für niemanden das Problem sein.
Also gab es heute Abend was Asiatisches mit Reis. Alles was noch so im Kühlschrank ist in den Wok, Reis gekocht und fertig. Dazu etwas Kikkoman und satt wird man. Zumindest war so der Plan und bis auf die letzte Zutat war auch alles im grünen Bereich.
Kennt jemand Kikkoman nicht? Das ist das asiatische Maggi und manchmal kann man mit diesen Gewürzmischungen noch ein bisschen was reißen, wenn das Hauptgericht nur suboptimal ist. Kikkoman ist eine braun-schwarze Flüssigkeit bestehen aus angeblich Sojabohnen und 99% Salz, 87% Zucker und vielleicht irgendwas an 39,8 % Essig (Prozentwerte sind von mir nur geschätzt). Es gibt dem Reis eine Farbe von weiß auf braungrau (weder der HKS noch der Pantone-Farbfächer kann diese Farbe definieren) und eine gewisse Würze. Zusammen mit Wok-Gemüse oder Süß-Sauer-Soßen-Kram einfach der Renner.
Mit erschrecken musste ich nun aber feststellen, dass es im Gewürzschrank, nach dem ich die alte Kikkoman Flaschen mit den schwarz-gelben Etikett vor einiger Zeit geleert hatte, nun eine Kikkoman-Falsche mit grün-gelben Etikett gab. Sie enthielt den Hinweis „Jetzt mit 43% weniger Salz“.
Ja hallo, seid ihr denn völlig bekloppt? Wenn ich mir mit einer Soja-Salz-Soße mein Essen verhunzen will, dann möchte ich das als mündiger Bürger auch so tun. Es zwingt mich ja keiner dazu. Aber nun muss ich – wegen 43 % weniger Salz – die doppelte Menge an Würzsoße auf meinen Reis tun, um überhaupt etwas von diesem Zeug zu schmecken. Das ist doch ein ganz böser Marketing-Trick dieser fiesen Werbefachmänner. Schnell Rezeptur verändern, damit die Käufer die doppelte Menge kaufen müssen, um überhaupt noch ein Geschmackserlebnis zu bekommen.
Nicht mit mir. Und Nutella ist auch raus aus meinem Speise-Plan. Nicht das Nutella gut schmeckt, aber es hängen Kindheitserinnerungen an diesem Produkt. Mit jedem neuen Glas wurde eine Art Ritual zelebriert, und darum gestritten, wer zu erst in das noch jungfräuliche Glas picken darf. Aus und vorbei. Die neue, veränderte europäisierte Rezeptur schmeckt kein Deut besser als das Aldi Nusspli Replikat und ist damit verbannt aus meiner Speisekammer. Ich denke die Umsatzeinbußen, alleine durch Personen, die ich kenne und die genau so denken, werden immens sein.
Eine weitere Lebensmittel-Tod-Sünde fällt mir auf die Schnelle noch ein, bevor ich mich endlos in Rage geschrieben habe, höre ich dann auch auf: Mon Chéri sweet Cherry. Jetzt mal in Echt: Man mag Mon Chéri oder auch nicht. Da gibt es auch nichts schön zu werben. Die ersten Kindheitserfahrungen mit Alkohol. Da brauch man keine neue „sweet“ Sorte um Menschen, die Likör in Verbindung mit Frucht und Schokolade nicht mögen, zu bekehren. Meines Erachtens wieder ordentlich Geld versenkt, weil man immer der Meinung ist, ein gutes, über Jahre hinweg konstantes Qualitätsprodukt aufpimpen zu müssen, wo es doch genügend Käufer für das Original-Produkt gibt. Diese Taktik ging auch schon beim Bihun-Suppen-Konzern vollkommen in die Hose und endete letztendlich in der Insolvenz, weil man einfach immer mehr Produkte, die nicht so lecker waren wie das Original, auf den Markt brachte und sich völlig verzockt hatte. Das sollte doch jedem Marketingexperten mal zu denken geben.
Nachtrag: Jetzt, wo ich mich mit der Materie beschäftige, habe ich gleich noch mal auf der Seite von Kikkoman nach der Zusammensetzung geguckt. Und siehe da: Die Original-Rezeptur besteht aus: Wasser Sojabohnen, Weizen, Speisesalz. (Zucker is auch darin enthalten, aber die angegebene Menge ist so gering, dass sie nicht in den Inhaltsstoffen deklariert werden muss). Und nun der Mega-Hammer: das vermeidlich gesündere Produkt mit 43% weniger Salz hat folgende Inhaltsstoffe: Wasser, Sojabohnen, Weizen, Speisesalz – bis hierher noch alles normal – Brandweinessig (auch noch akzeptabel), Alkohol (!!!), Zucker. Noch fragen? Ich denke ein bisschen mehr Salz schadet da doch überhaupt nicht.
Schönen Abend.
Monat: November 2017
08.11.17 Seminar
Höchste Zeit mal wieder eine Meldung abzugeben. Schon ein paar Tage ist es her, aber eine Menge Besucher waren bei uns in der Glashütte. Fachpersonal. Also diesmal nicht Denkmalschutzbegeisterte, sondern Grafikexperten, insbesondere die Gattung der Fahrzeug-Folierer und Bekleber.
Schon auf der Eröffnungsveranstaltung haben wir zusammen mit einen unserer Lieferanten den Rahmen abgesteckt, ob unsere schöne Glashütten-Location nicht auch geeignet wäre, um eine Seminar-Veranstaltung für Car-Wrapping statt finden zu lassen. Wer sich unter Car-Wrapping nichts vorstellen kann, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um die Technik handelt, ein Fahrzeug in eine Folie einzuhüllen, um einen speziellen Effekt zu erzielen. Grade für Firmen ein immer beliebter werdendes Werbemedium. Diese Technik erfreut sich immer größerer Beliebtheit und wenn man sich mal das ein oder andere Car-Wrapping Video bei YouTube oder Vergleichbares an schaut, dann sieht das doch immer sehr einfach aus, ist es aber gar nicht.
Hier noch mal ein paar Beispielbilder:
Man sollte nie meinen alles zu können und daher war die Entscheidung bei uns in der Glashütte ein Seminar abzuhalten nicht ganz uneigennützig. Schließlich hat man so die Gelegenheit einen echten Experten mit Fragen zu löchern und ihm auch noch mal auf die Finger zu schauen. Außerdem gibt es viele Ecken und Kanten an einem Fahrzeug, die einem schwer fallen und hier fachkundige Beratung zu erfahren und noch kluge Tipps einzuheimsen war es wert, unsere Firma einen Tag für das Seminar ruhen zu lassen und mal wieder die Schulbank zu drücken.
Ausgeführt wurde das Verklebe-Seminar von der Firma Farben Frikell aus Braunschweig, einem langjährigen Partner unsers Büros, bei denen wir uns natürlich noch mal ganz herzlich bedanken möchten. Die Krone des Ganzen setzte dann noch Robin Bös auf, der mit seiner Erfahrung und sympathischen Vortragsweise viele Fragen beantwortet und tolle Ratschläge für knifflige Situationen bereit hatte.
Leider hatten wir vor lauter Schulung gar keine Gelegenheit Fotos zu machen, daher hier noch mal ein Link mit einem kleinen Bericht und schönen Bilder aus unserem Büro
Und wer mag, schaut auch noch mal bei Robin auf der Seite vorbei, da gibt es schicke Arbeiten in der Galerie zu bestaunen.