31.12.17 Rückblick

Hier mal ein bisschen Rückblick auf das vergangene, erste Jahr in der Glashütte:

Fakt 1: Das Wetter war zu mies, um schön viel draußen auf dem Gelände zu machen. Keiner hatte Lust bei Regen die Beete instand zu halten, bzw. zu erweitern. Wir waren ja schon froh, wenn man Rasen mähen konnte. Damit gibt es also auch im kommenden Jahr genug Arbeit am Aussengelände.

Fakt 2: Personell war das Graphik Bureau viel zu sehr mit wechselnden Mitarbeitern beschäftigt. Das hat viel Energie und Zeit gekostet und zeitweise waren wir nur zu zweit im Büro und zu viele Aufträge sind somit nicht schnell genug abgearbeitet worden. Das hat uns vielleicht ein paar Kunden oder zumindest gute Aufträge gekostet. Seit Herbst sind wir jetzt aber wieder auf dem besten Weg ein tolles Team zu werden, wenn auch etwas dezimierter als geplant, aber dafür hoch motiviert und mit Spaß dabei.

 

Fakt 3: Die Laufkundschaft ist fort geblieben. Das war so gewünscht und ist auch so eingetreten. Ich habe ja am Anfang des Blogs beschrieben, wie sich das mit der Laufkundschaft und dem Kosten-/Nutzen-Faktor so verhält und somit haben wir zwar nicht mehr so viel nette Kontakte von Menschen, die uns für zwanzig Cent für eine S/W-Kopie, eine halbe Stunde lang von der Arbeit abhalten, um uns ihre Krankengeschichte zu erzählen, aber das ist durchaus zu verkraften. Weiterhin sind uns einige Stammkunden aus der Ladengeschäft-Zeit aber auch treu geblieben und wenn mein Kommentar zu der Laufkundschaft etwas negativ ausfällt, möchte ich hier nochmals betonen, dass wir niemanden weg schicken, sondern auch gerne kleine Sonderaufträge zaubern – nur halt nicht als Hauptgeschäft und zu vorgegebenen Öffnungszeiten, sondern nur nach vorheriger Terminabsprache.

Fakt 4: Jetzt geht es ans eingemachte. Wirtschaftlich gesehen war das erste Glashüttenjahr leider nicht so gut. Das ist wohl ganz normal, weil viele Sachen noch nicht gut gelaufen sind und wir auf Grund neuer Maschinen auch viel Lehrgeld zahlen mussten und die Arbeitswege nicht gestimmt haben. Trotzdem bin ich etwas enttäuscht, dass wir den Umsatz des letzten Jahres nicht halten konnten. Auch wenn wir mit Abstand den besten Dezember seit 2013 hingelegt haben, reisst es das Gesamtbild leider nicht mehr raus.

Fakt 5: Analysiert ist das ganze natürlich auch schon. Woran es lag und was verbessert oder intensiviert werden muss. Hilft jetzt aber auch erstmal nichts, muss aber nächsten Jahr deutlich besser werden. Ein durchaus entscheidender Faktor kommt aber immer zu kurz in jeder Wirtschaftlichkeitsrechnung oder Bilanzierung eines Wirtschaftsbetriebes: Der Mensch bleib der Schwachpunkt und somit der unberechenbare Faktor. In unserem Fall haben wir leider einen schweren und nicht vorhersehbaren Krankheitsfall in der Familie gehabt, der uns auch weiterhin noch lange Zeit beschäftigen wird. Somit stellte sich im Herbst die unwürdige Frage: Profit und Wirtschaftlichkeit oder am Krankenbett Händchen halten und für einen Menschen, der es braucht da zu sein. Wir haben uns sehr oft für letzteres Entschieden, womit sich ganz sicher auch die nicht so schönen Umsatzzahlen erklären lassen. Aber ich finde Mensch sein immer noch am aller wichtigsten und nicht ein ausgeglichenes Bankkonto.

In diesem Sinne wünsche ich allen Blog-Lesern ein guten Rutsch ins neue Jahr und schaut ruhig öfter mal nach Links und Rechts und nicht immer auf die eigene Füsse. Bringt zwar kein Geld, macht einen aber auf andere Weise reicher!

30.12.17 Kommentare

Ich habe die Nase voll. 867 Spams mit unschönen und überflüssigen Angeboten jeglicher Art warten auf die Freischaltung in meinem Blog. Diese Kommentare mag ich gar nicht und daher habe ich vorübergehend die Kommentar-Funktion deaktiviert.
Ich freue mich natürlich über qualifizierte Bemerkungen, Kritik oder auch Fragen und möchte diese auch gerne weiter in meinem Blog veröffentlichen. Also wenn jemand derzeit etwas kommentieren möchte, bitte ich um eine direkte E-Mail zu mir, bis ich mir eine etwas besserer Spam-freie Kommentarfunktion rausgesucht habe.

24.12.2017 Frohes Fest

Ja ist denn schon wieder Weihnachten? Mir kommt es nicht so vor, dass der letzte Blog-Weihnachtseintrag so schrecklich lang her ist. Aber wenn ich so im Kalender blättere, sehe ich, dass ein weiteres Jahr in der Glashütte vergangen ist und das im Fluge.
Also aller höchste Zeit ein Resumé zu ziehen, wie es so in der letzten Zeit gelaufen ist. Kurz auf den Punkt gebracht: Wir bereuen nicht, den Schritt gegangen zu sein, der neuen Glashütte im Steinkrug wieder Leben einzuhauchen. Es ist einfach toll hier und es war der, meiner Meinung nach, der richtige Schritt.
Natürlich ist nicht alles so gelaufen, wie wir uns das mal vorgestellt haben und Probleme, die es in der Firma gab sind nicht auf einen Schlag weg, bzw. sind die Probleme vielleicht weg, aber neue sind aufgetreten oder einige Dinge sind einfach nicht von uns bedacht worden. Unterm Strich möchte ich aber nicht unseren Weg in Frage stellen, sondern gilt es für die kommende Zeit daran zu arbeiten, dass alles optimal läuft.
Wirtschaftlich betrachtet kann ich sagen, dass wir einen Umsatzrückgang dieses Jahr verzeichnen, mit dem ich eigentlich nicht gerechnet hatte. Das ist zwar nicht weiter tragisch aber ich hatte mir das in meinen Vorausberechnungen eigentlich anders vorgestellt. Eine Analyse warum diese Situation eingetreten ist, gibt es natürlich auch und zeigt mir, dass es im Leben anders kommt, als es in einem Familienbetrieb planbar ist. Eine schwere Erkrankung im engen Familienkreis hat uns viel Aufmerksamkeit und Zeit abverlangt, so dass die Arbeitsleistung über fast zwei Monaten merklich eingeschränkt war. Solche Ereignisse sind natürlich nicht planbar und einem Banker oder Wirtschaftsanalysten nicht plausibel zu erklären. Hier geht es ja um Gefühl und nicht um Zahlen.
Trotz wirtschaftlichen nicht optimalen Zahlen, fühle ich mich aber besser, wenn ich in schweren Zeiten meiner Familie Beistand leisten kann, als eine perfekte Bilanz vorzulegen. Ich bin ja doch in erster Line Mensch und Vater als Unternehmer.
Ich finde es aber auch noch wichtig eine positive Bilanz kund zu tun. Wir haben mit unserem Betrieb dank unserem ökologischen Energiepartner im letzten Jahr rund 30 Tonnen Co2 eingespart und bei klimafreundlichen Projekten im Amazonas Pate gestanden, um Regenwaldkontingente zu sichern. Und wenn ich daran denke, dass ich es mit einem 4-Kopf-Betieb schaffe, durch einen geringfügigen Mehraufwand an Kosten schon 30 Tonnen Co2 einzusparen, dann frage ich mich, warum nicht jede Firma diesen Weg geht und wir damit diesem ganzen Klimaproblem endlich mal auf den richtigen Weg verhelfen.
Unsere T-Shirt-Druck-Produktion befindet sich ja auch noch in den Kinderschuhen aber durch unseren Verkauf von Fair-Wear-Produkten konnten wir im Jahr 2017 schon über 300 T-Shirts verkaufen, die neben Bio, FairTrade und GOTS auch noch mit 0,14 Euro je Shirt direkt existenzsichernde Projekte in Indien unterstützen und dazu beitragen, uns endlich von Kinderarbeit oder Ausbeutung von Arbeitern in der Kleidungsindustrie zu verabschieden. Was also diesen Weg der Firma angeht, sind wir auf dem besten Wege die Welt ein wenig zu verbessern und das ist ein gutes Gefühl.
Mit einem guten Gefühl wollen wir auch in das kommende Jahr gehen. Es gibt ja sogar Telekommunikationsunternehmen die es geschafft haben mit einer negativen Grundstimmung positive Werbung in die Welt zu setzen. Ich selber stehe ja nicht so auf diese Art der Werbung aber ein bisschen mehr Positive Stimmung wünsche ich mir für das kommende Jahr auf jeden Fall, denn trotz Trump, AFD oder Sonstigem gibt es verdammt viele Menschen, die es gut meinen mit der Zukunft.
Frohes Fest.
Diese Jahr keine weiße Weihnacht aber zu Entschädigung ein paar Bilder vom letzten Schnee im Steinkrug.