Das ist hier kein Tier-Forum aber ich muss es trotzdem berichten. So richtig erfolgreich waren wir in der Mausbekämpfung mit dem Prinzip Aushungern bislang nicht. Ich habe eher den Eindruck, dass die Halle eine Art Party-Meile für die kleinen süßen Spitznasen geworden ist. Zwar haben wir keine (fast keine, siehe unten) Lebensmittel in Form von Keksen oder auch Kaffeebohnen mehr offen herum liegen, so dass unsere Mäuse eigentlich keinen Spaß mehr am Besuch unseres Büros mehr haben sollten, aber es scheint einen anderen Anziehungspunkt im Büro zu geben.
Letztens habe ich mal wieder den Abend am T-Shirt-Drucker verbracht (hierzu gibt es auch Neuigkeiten, aber dazu in einem anderen Blogeintrag) und fleißig produziert, als ich merkwürdige Geräusche aus der Kaffee-Küche vernehmen konnte. Allerdings keine Typischen Maus-Knabbereien, sondern eher ein Klimpern von leeren Flaschen.
Nun muss man wissen, dass wir uns die Freiheit heraus nehmen, hin und wieder ein Feierabend Kaltgetränk – möglichst auch noch in der Abendsonne – nach getaner Arbeit zu uns zu nehmen. Und da wir ja brave Verbraucher sind, trinken wir nicht aus Alu-Dosen oder Plastik-Flaschen, sondern aus Pfandflaschen aus Getränke Kisten. Üblicher und im Umgang mit Kaltgetränken auch ein typischer Vorgang, landen die vollen Flaschen aus der Kiste im Kühlschrank und ausgetrunkene Flaschen zurück in die Kiste. Soweit nichts Ungewöhnliches, nur dass es den Mäusen scheinbar eine wahre Freude ist, sich an den leeren Flaschen und den alkoholhaltigen Resten zu vergnügen.
So erklärten sich also die klimpernden Geräusche und beim hervorziehen der leeren Bierkiste wurde der kleine Übeltäter auch gleich erkennungsdienstlich in Form eines Beweisfotos katalogisiert. Ich hatte schon gedacht, dass der Blitz des Handys beim Fotografieren eine Panikreaktion auslöst und das scheue Tierchen umgehend das Weite sucht. Aber weit gefehlt. Es kam eher einem Fotoshooting gleich, denn diese Maus war – wir sind ja unter uns, da kann ich das ja ruhig so sagen: hacke dicht! Sie hatte Mühe sich, besoffen wie sie war, zwischen den Flaschen durchzuwühlen, um dann hinter dem Kühlschrank zu verschwinden um ihren Rausch auszuschlafen.
Weil man hilflose, betrunkene Mäuse nicht mitten in der Nacht der Eule oder dem Fuchs zu Fraß vorwirft (Maus in Bierteig oder Mausebierschinken) habe ich sie in ihrem Versteck ausnüchtern lassen. Dummerweise habe ich und das obwohl ich über eigene Erfahrungen im Selbstversuch verfüge, nicht daran gedacht, dass Bier auch einen unendlichen Heißhunger auslöst. Auch Mausi hatte wohl mächtig Kohldampf und was passt da besser als ein altes vergessenes Lebkuchenherz. Mause-Schützenfest 2.0
M