Die Schwalben sind auf den Weg in Richtung Süden. Noch einige Zeit konnten wir die Flugschule bestaunen, bis es zur großen Sammlung der Vögel kam und sie gemeinsam aufgebrochen sind. Wir konnten zumindest während der Flugübungen fünf Tiere zählen, Mutter und Vater sowie drei mal Nachwuchs. Wir hoffen sehr, dass sie uns nächstes Jahr wieder besuchen und weitere Nester bauen. Ich werde auch noch mehr Bretter als Nisthilfen installieren. Auch wenn es nicht zu Brüten genutzt wurde, so hatte es für die Jungvögel einen Zweck.
Anna ist leider nicht wieder in Erscheinung getreten. Und mit ihr ist leider auch die Zuverlässigkeit meines Paketdiensten entschwunden. Einen Monat hat es ganz gut funktioniert. Mit ganz gut meine ich nicht optimal oder so, wie man es sich wünscht und einem auch angeboten wird. Aber ich bin ja genügsam in dieser Beziehung geworden. Wie gesagt, einige Wochen hat die Abholung von Paketen geklappt. Ein Kunde von mir unkte heute, dass der Grund die Urlaubsvertretung des Fahrers war, der seinen Job gewissenhafter betreibt. Jetzt ist halt wieder der ursprüngliche Fahrer am Werk und der hat nun mal einfach kein Bock neben der Tatsache, dass er angestellt ist Pakete um auszuliefern auch noch welche einzusammeln. Ich kann Anna gut verstehen. So was macht mürbe.
Corona ist auch noch nicht vom Tisch. Die Hochsaison für Messen im September und Oktober ist gegessen. „Smoke it in a Pipe“, wie mir ein vollgekiffter französischer Strandurlauber seinerzeit seine Lebensphilosophie predigte. Lang, lang ist es her, mit einem Urlaub am Atlantik. Daher schnell mal ein Meer-Bild für die Sehnsucht.
Die Ökobilanz ist etwas aus den Augen geraten. Waren wir doch alle auf einem guten Weg unserem Planeten etwas mehr Lebenszeit zu schenken, diskutieren wir heute wieder über Heizpilze und der Mehrwegbecher darf nicht mehr wiederbefüllt werden. Trotz Kostenreduktion an allen Ecken und Kanten mache ich aber bei den Basics nicht mit. An Ökostrom aus 100% Wasserkraft und Ökogas wird nicht gerüttelt. Ebenso nicht an FairWare T-Shirts. Wir wollen ja nicht auf Kosten Anderer zurück in die Steinzeit.
Leider denken nicht alle so und Andere optimieren sich grade an den Abgrund. Letztens habe ich bei einer großen Firma für Papier und Grafikbedarf in Hemmingen, nicht weit von uns, eine Bestellung platziert. Ich brauchte Tintenpatronen (sechs Stück), eine Rolle Klebefolie und Wellpappe, weil wir ja auf den Plastikmüll verzichten wollen und schön alles in Recycling-Wellpappe verpacken. Unser Umweltgedanke schadete allerdings in extremer Weise der Klimabilanz. Die Firma arbeitet Deutschlandweit mit vielen Partnerunternehmen zusammen und daraus folgte: 2 Tintenpatronen kamen mit UPS aus Queis, weitere drei aus Bremen mit einem zweiten Paket. Aus Hemmingen kam auch noch ein Paket mit der letzten Patrone. Normalerweise kommt ein LKW und beliefert uns direkt mit Ware. Ist natürlich klar, dass sich für eine verbleibende Tintenpatrone kein LKW lohnt. Also drei Pakete für Tinten per Paketdient. Dann kam der LKW aber doch noch zu uns, weil ich ja Folie bestellt hatte. Hätte er da die Tinte nicht doch einfach mitbringen können? Und es kommt noch besser. Tags drauf kommt wieder der 18-Tonner auf den Hof gefahren und bringt eine Rolle Wellpappe, die er tags zuvor vergessen hatte. Leider nur eine Rolle, hatte ich doch eigentlich zwei Rollen bestellt… Ich habe es aber nicht reklamiert. Ich wollte nicht noch einmal eine Rolle Papier von einem LKW durch den Steinkrug chauffieren lassen. So, und nun soll mir doch einer mal erklären, was an dieser Auslieferung meiner Bestellung optimiert war? Grade bei Tintenpatronen sind die Margen absolut gering. Da behaupte ich mal glatt, dass durch dreimal Versand ordentlich draufgezahlt wurde. Eine Rolle Wellpappe für 14 Euro mit einem 18-Tonner anzuliefern halte ich auch für inakzeptabel. Eine echte Optimierung wäre es gewesen, mich nach meiner Bestellung mal kurz zurück zu rufen und zu hinterfragen, ob denn alle meine Bestellten Artikel Just-In-Time geliefert werden müssen, oder ob sie es nicht vielleicht sammeln könnten und ein oder zwei Tage später und dafür komplett anliefern dürfen. Wäre von meiner Seite echt kein Problem gewesen.
Im übrigen wachsen ganz seltsame Pflanzen in unserem Beet in der Nähe des Vogelhäuschens. Ich weiß genau, dass ich die dort nicht ausgesät habe und somit liegt die Vermutung nah, dass es Saatkörner aus dem Vogelfutter waren, die mal daneben gefallen sind und gekeimt haben. Es erklärt mir auch, dass so viele Vögel unser Vogelhaus besuchen. Wenn es da so lustige Saatkörner gibt, lässt es sich doch einfach entspannter durch den Tag schweben.