Nun endlich ist mal etwas Luft, um kundzutun, was sich so im Laufe der letzten Tage ereignet hat. Am besten gehe ich mal chronologisch vor, um nichts zu vergessen. Also vor Weihnachten sind die Zwischenwänden für die Grafik und Produktion fertiggestellt worden und auch das Glas für die Rundbögen wurde eingesetzt. Das war ja noch ein Knackpunkt vor dem ich etwas Angst hatte, da ja Glas schnell kaputt geht oder das die angelieferten Scheiben nicht passen. Schließlich waren es ja 4 Rundbögen, die natürlich alle unterschiedlich sind und alle Durchlässe sind individuell gefertigt worden. Hätte eines nicht gepasst oder wäre was zu Bruch gegangen, dann hätte das wieder ne Zeit lang gedauert, bis Ersatz herangeschafft hätte werden können. Solche Gläser gibt es halt nicht im Baumarkt um die Ecke.
Auch wenn die Montagearbeiten nicht einfach waren. Dazu kommt sicher auch noch das hohe Gewicht der Glasscheiben. Glas ist einfach ungemein schwer. Das Vierer Team wurde aber von Rundbogen zu Rundbogen eingespielter und letzt endlich ging alles gut und bis auf das Feintuning war vor Weihnachten alles erledigt.
Zwischenzeitlich wurden auch die Öffnungen in den Rundbögen zum Dach von ein paar Zimmermänner verschlossen, so dass jetzt, wo alles soweit fertig ist, die Heizung zeigt was sie kann. Der erste Eignungstest lief auch noch kurz vor dem Fest. Das erste Fahrzeug wurde in der Halle foliert. Gleich ein schöner nagelneuer weißer T6, dem wir eine 2-farb-Optik verpassen durften. Die Deckenstrahl-Heizung hat bestens funktioniert und es war ein sehr angenehmes Arbeiten.
Jetzt, einige Tagen nach In-Betriebnahme der Heizung und der Tatsache, dass nicht alle fünf Minuten die Tür auf steht, weil irgendwelche Handwerker Material von draußen nach drinnen oder Werkzeug von drinnen nach draußen schleppen, stell sich eine gewisse Grundwärme im Gebäude ein. Das ganze erreichen wir sogar ohne den Gaszähler zum glühen zu bringen. Bei meinem täglich Kontrollblick auf die Gasuhr bin ich durchaus überrascht, dass der Gasverbrauch unter dem von mir veranschlagten Verbrauch liegt. Das bringt ein bisschen Beruhigung in die Kostenkalkulation, dass der vorab berechnete Abschlag ausreicht. Zwar hatten wir noch keine Dauerfrostperiode mit vier Wochen Minus 20 Grad aber in unseren Breiten ist das ja auch nicht so häufig.
In den Tagen zwischen den Jahren waren unsere lieben Gewerke aber auch nicht untätig. Ich bin froh, dass ich mir Handwerker gesucht habe, die nicht Betriebsferien in den Mittelpunkt ihrer Selbstständigkeit stellen, sondern bereit sind, zur Beendigung eines solchen Bauprojektes auch zwischen Weihnachen und Neujahr zu arbeiten. Im Übrigen finde ich es sehr merkwürdig, dass bei 4 Arbeitstagen zwischen den Feiertagen doch nahezu eine ganze Nation in die Betriebsunterbrechung geht. So schlecht kann es der deutschen Wirtschaft nicht gehen, wenn es möglich ist, als Lieferant mal so eben mit Feiertagen so mal eben 2-3 Wochen den Laden dicht zu machen.
Sehr fleißig war unser Elektriker, der uns wieder ein Stückchen weiter ins bessere Licht setzt. Manchmal müssen aber auch Elektriker die Betriebsanleitung lesen. Vor allem wenn es um neue innovative Schalter geht, die ohne Kabel aber auch ohne Stromzufuhr (Batterie) funktionieren. Voll cool. Ein Lichtschalter wird einfach so auf die Glastür geklebt und funktioniert.
Unser Schwerpunkt der letzen Tage bestand – neben der anfallenden Arbeit – darin das alte Büro zu räumen und unserem lieben Vermieter wieder ordnungsgemäß zu übergeben. Er ist sehr traurig darüber, dass wir nach 10 Jahren nun endgültig das Büro in Völksen verlassen. Wir haben zwar erst vor zwei Jahren ordentlich ausgemistet aber mal soll nicht glauben, was sich da schon wieder angesammelt hat. Alleine die hunderte Rollen von Folien- und Papierrollen für Plotter und Drucker sind keine wahre Freude zu transportieren, da Rollen ja bekanntlich immer nur am wegrollen sind und nie an Ort und Stelle bleiben und man auch nicht wirklich mehrere Rollen auf einmal tragen kann, ohne dass eine zu Boden fällt.
Am aller schlimmsten ist aber das Plattenmaterial und die damit verbundenen Reste. Zu schade um sie weg zu schmeißen aber sie nehmen nur Platz weg und unterm Strich verwendet man Sie ja doch nie, da sie nie für die folgenden Aufträge passen und zu selten Kunden kommen, denen es egal ist, welches Format ihr Schilder oder Display haben soll.
Nun ist es aber erstmal geschafft und wir haben von der langen To-Do Liste einen großen Punkt abstreichen können. So können wir uns schön auf unseren ersten Jahreswechsel in der Glashütte freuen.