Hier mal ein bisschen Rückblick auf das vergangene, erste Jahr in der Glashütte:
Fakt 1: Das Wetter war zu mies, um schön viel draußen auf dem Gelände zu machen. Keiner hatte Lust bei Regen die Beete instand zu halten, bzw. zu erweitern. Wir waren ja schon froh, wenn man Rasen mähen konnte. Damit gibt es also auch im kommenden Jahr genug Arbeit am Aussengelände.
Fakt 2: Personell war das Graphik Bureau viel zu sehr mit wechselnden Mitarbeitern beschäftigt. Das hat viel Energie und Zeit gekostet und zeitweise waren wir nur zu zweit im Büro und zu viele Aufträge sind somit nicht schnell genug abgearbeitet worden. Das hat uns vielleicht ein paar Kunden oder zumindest gute Aufträge gekostet. Seit Herbst sind wir jetzt aber wieder auf dem besten Weg ein tolles Team zu werden, wenn auch etwas dezimierter als geplant, aber dafür hoch motiviert und mit Spaß dabei.
Fakt 3: Die Laufkundschaft ist fort geblieben. Das war so gewünscht und ist auch so eingetreten. Ich habe ja am Anfang des Blogs beschrieben, wie sich das mit der Laufkundschaft und dem Kosten-/Nutzen-Faktor so verhält und somit haben wir zwar nicht mehr so viel nette Kontakte von Menschen, die uns für zwanzig Cent für eine S/W-Kopie, eine halbe Stunde lang von der Arbeit abhalten, um uns ihre Krankengeschichte zu erzählen, aber das ist durchaus zu verkraften. Weiterhin sind uns einige Stammkunden aus der Ladengeschäft-Zeit aber auch treu geblieben und wenn mein Kommentar zu der Laufkundschaft etwas negativ ausfällt, möchte ich hier nochmals betonen, dass wir niemanden weg schicken, sondern auch gerne kleine Sonderaufträge zaubern – nur halt nicht als Hauptgeschäft und zu vorgegebenen Öffnungszeiten, sondern nur nach vorheriger Terminabsprache.
Fakt 4: Jetzt geht es ans eingemachte. Wirtschaftlich gesehen war das erste Glashüttenjahr leider nicht so gut. Das ist wohl ganz normal, weil viele Sachen noch nicht gut gelaufen sind und wir auf Grund neuer Maschinen auch viel Lehrgeld zahlen mussten und die Arbeitswege nicht gestimmt haben. Trotzdem bin ich etwas enttäuscht, dass wir den Umsatz des letzten Jahres nicht halten konnten. Auch wenn wir mit Abstand den besten Dezember seit 2013 hingelegt haben, reisst es das Gesamtbild leider nicht mehr raus.
Fakt 5: Analysiert ist das ganze natürlich auch schon. Woran es lag und was verbessert oder intensiviert werden muss. Hilft jetzt aber auch erstmal nichts, muss aber nächsten Jahr deutlich besser werden. Ein durchaus entscheidender Faktor kommt aber immer zu kurz in jeder Wirtschaftlichkeitsrechnung oder Bilanzierung eines Wirtschaftsbetriebes: Der Mensch bleib der Schwachpunkt und somit der unberechenbare Faktor. In unserem Fall haben wir leider einen schweren und nicht vorhersehbaren Krankheitsfall in der Familie gehabt, der uns auch weiterhin noch lange Zeit beschäftigen wird. Somit stellte sich im Herbst die unwürdige Frage: Profit und Wirtschaftlichkeit oder am Krankenbett Händchen halten und für einen Menschen, der es braucht da zu sein. Wir haben uns sehr oft für letzteres Entschieden, womit sich ganz sicher auch die nicht so schönen Umsatzzahlen erklären lassen. Aber ich finde Mensch sein immer noch am aller wichtigsten und nicht ein ausgeglichenes Bankkonto.
In diesem Sinne wünsche ich allen Blog-Lesern ein guten Rutsch ins neue Jahr und schaut ruhig öfter mal nach Links und Rechts und nicht immer auf die eigene Füsse. Bringt zwar kein Geld, macht einen aber auf andere Weise reicher!