15.07.17 R.i.P Hanni

Es ist besiegelt, unsere Hanni geht in den Druckerhimmel. Es hilft ja nichts. Auch wenn mir jetzt Herzlosigkeit vorgeworfen wird. Einen Nachfolger gibt es auch schon. Selbe Marke, aber zwei Generationen weiter in der Entwicklung. Bei gleicher hervorragender Druckqualität nahezu doppelt so schnell. Aber die Schnelligkeit ist ja nicht unbedingt der Faktor bei uns. Am wichtigsten ist uns ja immer ein hervorragendes Druckbild und größtmöglicher Farbraum.

Der Markt für die Schnellen-Billig-Drucke ist einfach so übersättigt durch die ganzen große Online-Anbieter, dass wir dort eh kein Bein an die Ende kriegen und Gewinn nur durch Masse generiert werden kann. Auf diese Geschichten lassen wir uns auch mit der neuen Maschine nicht ein, sondern setzen mit einem 10-Farb-Drucker auf High-End. Ich freue mich einfach wie ein Schneekönig, wenn ich meinen Kunden anbieten kann, trotz Digitaldruck ihre gewünschten Sonderfarben wie Pantone oder HKS nahezu farbgetreu wiederzugeben. Bunt gibt’s halt billig im Netz, genau nur bei uns (ok, vielleicht ein wenig weit aus dem Fenster gelehnt, aber man muss ja auch mal ein bisschen auftrumpfen und darf auch mal stolz auf seine Produktion sein).

Ein gewisses Luxusproblem zieht das ganz aber doch mit sich. Wohin mit der Maschinen? Haben wir nicht grade 450 qm bezogen und trotzdem müssen wir uns diese Frage stellen? Also nicht das wir kein Platz haben, aber die ausgekügelte Anordnung der Druckmaschinen kann mit dem neuen noch etwas größeren Drucker so nicht mehr funktionieren. Das bedeutet, dass wir jetzt, nach etwas mehr als einem halben Jahr, schon anfangen müssen umzuräumen. So wird’s nie langweilig bei uns.

Ab Mitte August werden wir eine neue Mitarbeiterin in unserem keinen Kreis begrüßen. Nach einer etwas größer gestalteten Stellenanzeige haben wir doch eine Menge Bewerbungen erhalten und zu meiner positiven Überraschung waren auch eine Handvoll wirklich guter Leute dabei. Und schon hat man dann das nächste Problem auf der Liste: Wer ist jetzt der oder die Richtige für uns?

Die Entscheidung war nicht einfach aber ist gefallen und wir hoffen darauf, für langfristig eine Mitarbeiterin gefunden zu haben, die unseren Anforderungen gewachsen ist und mit Spaß bei der Sache ist. Auf jeden Fall freuen wir uns drauf, etwas frischen Wind in das Grafikgeschäft zu bekommen.

Wenn die neue Druckmaschine aufgestellt und in Betrieb genommen ist gibt es wieder ein paar mehr bunte Bilder.

 

 

04.07.2017 Druckertreiber

Hanni und Nanni sind zwei wichtige Mitarbeiterinnen des Betriebes. Jedoch handelt es sich nicht um auf Fleisch und Blut bestehende Lebewesen, sondern aus Technik und Tinte zusammengeschweisste Druckmaschinen des Großformats. Der Grund, warum sie Namen bekommen haben, liegt darin begründete, dass es zwei Baugleiche Maschinen sind. Wir drucken mit ihnen Poster, Aufkleber und Banner bis zu einer Breite von 160 cm. Um diese Maschinen aber auseinander zu halten, mussten sie natürlich eine Kennung bekommen, da es sich auch um absolut baugleiche Maschinen handelt. Was liegt da also näher den beiden den Namen Hanni und Nanni zu verpassen. Schließlich handelt es sich um Zwillinge und sie sind hin und wieder etwas unpässlich um nicht zu sage zickig, was durchaus weibliche Züge hat und somit besser passt als eins und zwei oder A und B.

Bei den Technikern, die diese Maschinen betreuen, haben wir uns so auch unvergesslich gemacht und selbst beim Telefonsupport z.B. nach einer kuriosen Fehlermeldung wird schon von gestandenen Techniker nachgefragt, ob denn die Hanni oder Nanni kränkelt.

Nichts desto trotz handelt es sich um Maschinen, die leider auch in ihr Alter kommen und die Gefahr von Monat zu Monat steigt, dass es bald zu einem nicht mehr (lohnenden) zu reparierenden Ausfall kommt. Auch wenn das meine Frau garnicht gerne hört, wird der Tag kommen, dass eine Maschine die Füße steckt und entsorgt werden muss. Ich glaube ich muss hier nicht weiter ausführen, was ich mir schon für Vergleiche habe anhören müssen, dass sich wohl mal ersthaft Gedanken gemacht werden müsste, dass man mich auch bei den im Alter zu erwartenden Zipperlein einfach mal austauschen sollte. Da ich aber auch kein Freund von Waschmaschinentrommel als Umfunktionierung zum Blumenkübel bin, werde ich mich auch dagegen aussprechen, Hanni oder Nanni als Blumenbank zu nutzen.

Wenn man langjähriger Nutzer einer Maschine ist, dann kennt man die Geräusche, die der Drucker beim drucken macht. Das ist nichts anderes als der Autofreak, der auch genau hören kann, ob der Motor rund läuft und schnurrt wie ein Kätzchen oder eben halt hoppelt. Seit einiger Zeit höre ich also Geräusche – nein keine Stimmen – unschöne Geräusche beim drucken, die relativ deutlich nach einem Lagerschaden oder ähnlichem klingen. Also ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Break kommt.

Da ich aber eine kluge Frau habe, musste ich sie deshalb auch nicht überreden sich heute mal bei einem Fachhändler eine neue Druckmaschine anzuschauen. Und wider Erwarten war dieses Gespräch nicht von Verkaufsstrategien und Lobhudelei geprägt, sondern ich hatte die Möglichkeit lange Zeit mit einem Techniker zu fachsimpeln, was einem ja immer mehr Einblicke verschafft, als mit einem reinen Verkäufer zu plaudern, der grade seine Provision im Kopf durchrechnet.

Eigentlich ist die Sachlage für mich mehr als klar, dass diese Maschine zu uns in die Glashütte muss. Aber ich muss gestehen, dass ich eigentlich erst für 2018 damit gerechnet habe und das die Investitions-Kasse aufgrund unserer erst kürzlich neu angeschafften Maschinerie ganz schön leer ist. Da gilt es jetzt also mal den Bleistift zu spitzen und gut durchzurechnen, ob das drin ist.

Ein neues sinnvolles Männerspielzeug habe ich heute auch zum ersten Mal in Betrieb genommen. Mit meiner neuen Motorsense habe ich dem wuchernden Gestrüpp mal etwas Einhalt geboten. Und siehe da, es hat sich auch mal wieder gelohnt dieses Gerät beim Fachhändler zu erwerben und nicht im Baumarkt oder gar über das Internet. Tolle Beratung, perfekte Einweisung mit Testlauf und angebotenen Telefonsupport ist mir mehr Wert als das Schnäppchen bei Amazone und Co.

Hat Spaß bereitet – aber nie ohne Schutzbrille sensen und das nächste Mal gibt es auch noch was auf die Ohren. Ganz schön laut, wenn man mal so eine Stunde am sensen ist.