29.03.2019 Werbung

„Dieser Beitrag wird unterstützt durch Produktplatzierungen.“ Damit hier jeder gleich mal weiß wo es heute so lang geht! Jeder Buchstabe, den ich hier schreibe, kostet schließlich Geld. Internetgebühren, Strom, Abnutzung der Tastatur und gekühlte oder wohl temperierte Getränke. Ganz zu schweigen von meiner Lektorin, die diesen Beitrag überarbeiten muss. Das ist ja auch nicht unbedingt eine große Freude bei meiner Schreiblaune und Ignoranz von Groß- und Kleinschreibung und Kommasetzung.

Also wer jetzt weiter liest, den verwickle ich in einen Dauerwerbebeitrag für ein Produkt unseres Hauses, welches ich mal ein wenig pushen muss. Kann ja auch nicht sein, dass ich hier immer nur über Schiffchenfahrten auf Sturzbächen oder Handwerker-Anekdoten philosophiere.

Seit ein paar Tagen ist unsere neue Homepage für unseren T-Shirt-Druck online. Ist nichts besonderes und auch derzeit nur sehr schmal gehalten. Aber die Domain habe ich schon seit einiger Zeit für unseren T-Shirt-Shop auserkoren und mir gesichert und nun wurde die langweilige Baustellen-Seite schon mal ein bisschen mit Leben gefüllt. Das entscheidende Modul für eine Shop-Seite fehlt allerdings noch – der Shop. Zum Glück weiß das ja noch gar keiner, dass sich hinter der Seite www.myartworkshirt.de eigentlich ein Internet-Shop verbergen soll und somit fällt es auch nicht weiter auf.

Bis wir mit einem Shop soweit sind, preisen wir jetzt erstmal, recht allgemein gehalten, unseren Textil-Digitaldruck-Service an. Passend dazu gab es auch schon für ein paar ausgewählte Adressen ein Brief-Mailing per Post. Das ist zwar voll oldschool aber wenigstens halbwegs legal und, gezielt eingesetzt, auch deutlich effektiver anstelle von Massenspammails. Und wenn ich wieder mal etwas Zeit habe, dann kümmere ich mich auch weiter um den Internet-Shop. Wobei die Sache mit der Zeit mir irgendwie seltsam erschein, findet sich doch immer wieder was anderes, was sich dazwischen drängelt und die volle Aufmerksamkeit verlangt, wie z.B. die Hannover Messe die nächste Woche beginnt…

Vorsicht, hier kommt also mal der Werbeflyer.

10.03.2019 1350 km bis Marseille

Man muss schon viel Fantasie habe, wenn man denkt, dass es jetzt langsam Frühling werden soll. Zwar sagt der offizielle Zeitmesser erst 14 Uhr, aber irgendwie ist es stock finster und es regnet in einer Tour. Ein Blick in die Wetterprognose ist alles andere als verheißungsvoll. Dauerregen in zweistelliger Millimeterhöhe. Das mag mir der Landwirt noch so plausibel machen wollen, dass der Boden diese Niederschlagsmengen nach der langen Trockenheit braucht, mir schlägt es aufs Gemüt. Letztendlich ist es ein Grund, warum ich nicht nach Island auswandern werden, auch wenn mich die Natur dort reizt, aber zu viel Dunkelheit macht nicht glücklich. 

Einziger Lichtblick auf der Wetterkarte heute: Marseille mit 19°. Familie Google meint 12 Stunden 44 Minuten für die 1350 km, was ich recht sportlich finden, wenn man mal das allgemeine Tempolimit in Frankreich berücksichtigt und die Tatsache, dass man keine 7 Stunden mit konstanten 130 über die Piste in Frankreich gleiten kann, weil man spätestens an der ersten Maut Station runter vom Gas muss. Der Gedanke eines Frühstücks in Marseille im Sonnenaufgang mit meiner Frau ist äußerst reizvoll, aber absolut utopisch. Ich werde auch grundsätzlich schwer aggressiv, wenn mir irgendjemand erzählen will, dass man ja als Selbstständiger tun und lassen kann was man will. Ich heiße nicht Grey und ich muss mich leider an meine Termine halten, sonst bin ich raus aus dem Geschäft und bemale Pappschilder für den Plastikbecher zum Geldsammeln.

Wir nehmen es mit Humor und einem Getränk, träumen von Marseille und versuchen das eBste aus dem Tag zu machen, um uns die Laune nicht verderben zu lassen. Ich kann auch gar nicht verstehen, dass meine erwachsenen Kinder ein wenig den Kopf schütteln als wir unser Schiffchen-Video posten.

Sehr zum Glück haben wir die warmen Tage Ende Februar sinnvoll genutzt – zumindest aus beruflicher Sicht. Zwar haben wir ja eine wunderbare Halle, in der wir schon viele, viele Fahrzeuge zu einem adretten Aussehen verholfen haben, aber es gibt doch Mobile, die nicht in unser Halle passen. Wie bestellt hatten wir aber absolutes Wetterglück, so dass wir den Auftrag für die Beschriftung von Wohnmobilen nicht ablehnen mussten und WoMos bei uns auf dem Hof beschriften konnten. Auch wenn es eine sehr sportliche Zeiteinteilung war, die uns das Wetter diktiert hat, haben wir es innerhalb von zweieinhalb Tagen geschafft mal eben drei große WoMos zu beschriften. Das Video zeigt Fahrzeug Nummer zwei und drei mit der fertiggestellten Schwarzform.

Wie man unschwer erkennen kann scheint beim Filmchen – sehr deutlich zu sehen – die SONNE! Beim Schreiben der letzten Zeilen schaue ich aus dem Fenster und traue meinen Augen nicht.

05.03.2019 Wer hat an der Uhr gedreht

Schwupp ist schon sind zwei Monate des neuen Jahres vorbei. Die Zeit vergeht rasend schnell. Das neue Jahr begann glücklicher Weise besser als es geendet hat. Der Januar und Februar konnte sich durchaus sehen lassen und es zeigt sich wieder einmal das wir keine Regelmäßigkeit erkennen können, wann denn bitteschön unsere Hochsaison ist und wann nicht. Auch lässt sich überhaupt nich absehen, wie denn das Jahr so werden wird.

Einen kleinen Dämpfer gab es leider schon. Ein Messe-Einsatz in Frankfurt haben wir dieses Jahr nicht bekommen. Die neuen Layouts für den Stand sehen kaum Arbeiten vor, die für uns zu erledigen wären, geschweige denn eine Anfahrt nach Frankfurt rechtfertigen würden. Das passiert leider häufig und vor allem dann, wenn Kunden der Meinung sind, sein eingespieltes Team an Messebauern zu wechseln, um Geld zu sparen. Klar ist es richtig, hin und wieder mal neuen Wind in ein bestehendes Konstrukt zu bringen, aber leider wird zu oft nach dem Euro entschieden und nicht danach, ob sich Dinge bewährt und funktioniert haben. Nun hat der Kunde also einen neuen Messebauer in einem „Pitch“ auserkoren, der alles neu und natürlich viel günstiger macht.

Aber so ist das Geschäft und manchmal klappt es und manchmal schaut man in die Röhre. Dafür ergeben sich dann andere Aufträge, mit denen man vorher nicht gerechnet hat. Im Messebau verlieren wir grade einige Quadratmeter an Digitaldruck an die Kollegen die auf Stoff produzieren können. Viele Messebauer arbeiten derzeit nicht mehr mit Wänden, die vollflächig mit Folie beklebt werden – so wie wir das tun, sondern fertigen Wände mit einem Rahmensystem, in den große Stoffbahnen mit einer Kederschiene eingesteckt werden, die oft auch noch von der Rückseite hinterleuchtet werden. Das scheint wohl unterm Strich günstiger zu sein, sieht aber nicht immer besser aus, denn wenn ein Stoff nicht richtig gespannt ist, schlägt er Wellen und Falten und das sieht dann echt billig aus.

Auf dem Markt werden die „Stoffdruck-Maschinen“ grade wie sauer Bier angeboten. Aber diese Drucktechnologie noch bei uns mit in unser Programm mit aufzunehmen halte ich für unsinnig. Zum einen sind wir technologisch viel zu sehr hinten dran, soll heißen, dass die Stoffdrucker, die das jetzt schon ein paar Jahre machen, einfach ein Know-How besitzen, an das wir so schnell gar nicht heran kommen und zum andern reicht es einfach nicht aus, sich nur einen Sublimationsdrucker hin zustellen, denn mit zu diesem System gehört ein großer Rattenschwanz an Weiterverarbeitungs-Maschinerie, die locker den sechsstelligen Investitionsrahmen sprengen kann und dann reichen zwei, drei oder auch zehn Messe-Stände nicht aus, um diesen Maschinenpark zu amortisieren.

Ganz unabhängig davon halte ich die Technologie eines Sublimationsdruck für unausgereift. Zwar erzielt man mittlerweile optisch tolle Ergebnisse, aber der technische Aufwand und besonders der ökologische Aspekt sprechen klar dagegen. Beim Sublimationsdruck druckt man nämlich spiegelverkehrt auf ein spezielles Material, welches dann in einem zweiten Arbeitsschritt mit viel Wärme und Druck auf die eigentlichen Stoffbahn transferiert bzw. eingedampft wird. Und dies nahezu nur auf synthetische Stoffe.

Also letztendlich nicht anders als der T-Shirt Druck mit irgendwelchen Transferfolien und einer Menge Arbeitsschritte und anfallendem Abfall, um zum gewünschten Endprodukt zu kommen. Genau diesen Weg haben wir ja z.B. im T-Shirt-Druck-Bereich immer kritisiert und uns eine Technologie angeschafft, die den Stoff des T-Shirts halt direkt bedrucken kann – ohne Zwischenschritt und Müll. Im großen Format hat sich diese Technik aber noch nicht durchsetzen können.

Also unterm Strich ist das nicht unsere Kragenweite. Stutzig macht mich nur, dass wir in der Bar zwar auf Strohhalme aus Plastik verzichten sollen, weiterhin aber Kilometer PVC-Bedruckstoffe für 2 oder 5 Tage Messebau völlig in Ordnung gehen und dieses obwohl es schon seit Jahren eine PVC-frei Alternative auf dem Markt gibt. Diese ökologisch freundlicheren Materialien werden aber zeitnah mangels Nachfrage wieder vom Markt verschwinden, denn sie sind einfach ein paar Cent teuere und wer sparen will spart am Geld und nicht an Ressourcen. Der Bio-Boom ist halt in der Digitaldrucktechnik einfach noch nicht angekommen.