Schwupp ist schon sind zwei Monate des neuen Jahres vorbei. Die
Zeit vergeht rasend schnell. Das neue Jahr begann glücklicher Weise
besser als es geendet hat. Der Januar und Februar konnte sich
durchaus sehen lassen und es zeigt sich wieder einmal das wir keine
Regelmäßigkeit erkennen können, wann denn bitteschön unsere
Hochsaison ist und wann nicht. Auch lässt sich überhaupt nich
absehen, wie denn das Jahr so werden wird.
Einen kleinen Dämpfer gab es leider schon. Ein Messe-Einsatz in
Frankfurt haben wir dieses Jahr nicht bekommen. Die neuen Layouts für
den Stand sehen kaum Arbeiten vor, die für uns zu erledigen wären,
geschweige denn eine Anfahrt nach Frankfurt rechtfertigen würden.
Das passiert leider häufig und vor allem dann, wenn Kunden der
Meinung sind, sein eingespieltes Team an Messebauern zu wechseln, um
Geld zu sparen. Klar ist es richtig, hin und wieder mal neuen Wind in
ein bestehendes Konstrukt zu bringen, aber leider wird zu oft nach
dem Euro entschieden und nicht danach, ob sich Dinge bewährt und
funktioniert haben. Nun hat der Kunde also einen neuen Messebauer in
einem „Pitch“ auserkoren, der alles neu und natürlich viel
günstiger macht.
Aber so ist das Geschäft und manchmal klappt es und manchmal
schaut man in die Röhre. Dafür ergeben sich dann andere Aufträge,
mit denen man vorher nicht gerechnet hat. Im Messebau verlieren wir
grade einige Quadratmeter an Digitaldruck an die Kollegen die auf
Stoff produzieren können. Viele Messebauer arbeiten derzeit nicht
mehr mit Wänden, die vollflächig mit Folie beklebt werden – so
wie wir das tun, sondern fertigen Wände mit einem Rahmensystem, in
den große Stoffbahnen mit einer Kederschiene eingesteckt werden, die
oft auch noch von der Rückseite hinterleuchtet werden. Das scheint
wohl unterm Strich günstiger zu sein, sieht aber nicht immer besser
aus, denn wenn ein Stoff nicht richtig gespannt ist, schlägt er
Wellen und Falten und das sieht dann echt billig aus.
Auf dem Markt werden die „Stoffdruck-Maschinen“ grade wie
sauer Bier angeboten. Aber diese Drucktechnologie noch bei uns mit in
unser Programm mit aufzunehmen halte ich für unsinnig. Zum einen
sind wir technologisch viel zu sehr hinten dran, soll heißen, dass
die Stoffdrucker, die das jetzt schon ein paar Jahre machen, einfach
ein Know-How besitzen, an das wir so schnell gar nicht heran kommen
und zum andern reicht es einfach nicht aus, sich nur einen
Sublimationsdrucker hin zustellen, denn mit zu diesem System gehört
ein großer Rattenschwanz an Weiterverarbeitungs-Maschinerie, die
locker den sechsstelligen Investitionsrahmen sprengen kann und dann
reichen zwei, drei oder auch zehn Messe-Stände nicht aus, um diesen
Maschinenpark zu amortisieren.
Ganz unabhängig davon halte ich die Technologie eines
Sublimationsdruck für unausgereift. Zwar erzielt man mittlerweile
optisch tolle Ergebnisse, aber der technische Aufwand und besonders
der ökologische Aspekt sprechen klar dagegen. Beim Sublimationsdruck
druckt man nämlich spiegelverkehrt auf ein spezielles Material,
welches dann in einem zweiten Arbeitsschritt mit viel Wärme und
Druck auf die eigentlichen Stoffbahn transferiert bzw. eingedampft
wird. Und dies nahezu nur auf synthetische Stoffe.
Also letztendlich nicht anders als der T-Shirt Druck mit
irgendwelchen Transferfolien und einer Menge Arbeitsschritte und
anfallendem Abfall, um zum gewünschten Endprodukt zu kommen. Genau
diesen Weg haben wir ja z.B. im T-Shirt-Druck-Bereich immer
kritisiert und uns eine Technologie angeschafft, die den Stoff des
T-Shirts halt direkt bedrucken kann – ohne Zwischenschritt und
Müll. Im großen Format hat sich diese Technik aber noch nicht
durchsetzen können.
Also unterm Strich ist das nicht unsere Kragenweite. Stutzig macht
mich nur, dass wir in der Bar zwar auf Strohhalme aus Plastik
verzichten sollen, weiterhin aber Kilometer PVC-Bedruckstoffe für 2
oder 5 Tage Messebau völlig in Ordnung gehen und dieses obwohl es
schon seit Jahren eine PVC-frei Alternative auf dem Markt gibt. Diese
ökologisch freundlicheren Materialien werden aber zeitnah mangels
Nachfrage wieder vom Markt verschwinden, denn sie sind einfach ein
paar Cent teuere und wer sparen will spart am Geld und nicht an
Ressourcen. Der Bio-Boom ist halt in der Digitaldrucktechnik einfach
noch nicht angekommen.