29.11.2016 Lach- und Sachgeschichte

Ich hab ja lange überlegt, ob ich hier im Blog diese Story zum Besten gebe, weil sie keine Lobeshymne auf die Handwerkskunst ist, aber ich kann ja nicht immer nur sagen wie toll alles ist, nur um bloß niemanden auf den Schlips zu treten. Ich stand also am gestrigen Abend mit meinem Bruder im Obergeschoss der Wohnung und habe mir das Ergebnis einiger Reparaturarbeiten der Arbeiterkolonne des Architekten angesehen. Es gab einige Mängel von den ausführenden Handwerkern, die es zu beheben galt.

Zur späten Stunde, nach einem langen Arbeitstag, haben wir uns ein schönes Gläschen Rotwein gegönnt und haben uns die Arbeitsleitungen des Nachbesserungs-Auftrag angeschaut. Letzt endlich standen wir auf der Treppe und haben einfach nur noch gelacht.

Aber der Reihe nach. Wie schon berichtet, muss es im Obergeschoss einen zweiten Fluchtweg geben. Es handelt sich ja um eine Betriebsleiterwohnung und von daher gibt es entsprechende Auflagen vom Brandschutz. Daraufhin wurde ja ein entsprechendes Fluchtfenster eingebaut, der durch einen kleinen „Fluchtraum“, der bautechnisch nicht vorgesehen war aber sich halt so ergeben hat, zu erreichen ist. Und da dieser entstandene Raum in keinerlei Planung vorgesehen war und eigentlich auch nicht benötigt wird, wurde er nur gedämmt aber nicht weiter bewohnbar fertiggestellt.

Soweit so gut, nur brauchte dieser Raum natürlich eine Zimmertür, versteht sich ja von selbst und ab jetzt beginnt die Neverending-Story. Türeinbau Nummer eins wurde leider falsch herum angeschlagen. Soll heißen, sie ging zur falschen Seite auf und konnte somit gar nicht richtig aufgemacht werden, da ein Holzbalken dieses verhinderte, welcher auch nicht mal eben entfernt werden konnte, da es sich um einen tragenden Balken handelt. Eine Fluchtwegtür, die nicht richtig zu öffnen ist, ist natürlich ein Schildbürgerstreich. Also die erste Reklamation.

Einige Zeit später rückte wieder die dreiköpfiger Arbeiterkolonne an, veranstaltete eine Tür-Umbau-Party im Obergeschoss, mit lauter Musik und viel Gelächter, mit dem Endergebnis, dass nach 5 Stunden Arbeit die Tür zwar richtig zu öffnen war, jedoch der Rahmen der Tür nicht mehr passte und somit die Arbeit auch nicht vollendet wurde. Wer braucht schon einen Türrahmen wo es doch so herrlich gelben Bauschaum gibt, der sich in voller Pracht und auch an vielen weiteren sichtbaren Stellen mächtig ausbreitete und verklebte. Was folgte war eine Reklamation der Reklamation..

Drei Wochen später nun, kam ein Spezial-Arbeits-Trupp für ganz knifflige Aufgaben (die komischerweiser aus den selben Leuten bestand, die auch schon bei den ersten beiden Türen nicht geglänzt haben), die die Zarge und den Rahmen richten, vom Bauschaum säubern und neu einbauen sollten. Gesagt getan. Mit 1 ½ Stündiger Verspätung ging es ans Werk, aber ich mag über den Fertigstellungszustand nicht viele Worte verlieren. Bilder sagen mehr als Worte. Die Worte fehlen mir nämlich mittlerweile.

Was soll ich sagen, natürlich folgt auf die Reklamation der Reklamation eine Reklamation.

Einen hab ich aber noch, war ja leider noch nicht alles. Es gab auch noch eine Reparatur an einer anderen Zimmertür. Diese war wohl während der Bauphase aus den Angeln geraten, was durchaus passieren kann. Für solche kleine Reparaturen hat mein Tischler eigentlich immer einen Zwei-Komponentenkleber da, aber wie man auf dem Bilder erkennen kann, kann man solche Probleme einfach mit zwei Spax-Schrauben lösen und diese durch den Türrahmen jagen, bis sie auf der anderen Seite wieder herauskommen. Habt ihr so was schon mal gesehen?

Und man mag von mir behaupten, dass ich mich hin und wieder anstelle, aber mal ehrlich: ist doch nicht wirklich gut – oder? Es ist nicht mein Gewerk und auch ich bin nicht Auftraggeber oder gar Rechnungsempfänger. Aber drei Mal dürft Ihr raten, was ich mit einer Rechnung über diese Arbeitsleistung machen würde…

 

 

 

 

 

26.11.16 Kein Porsche

Ich habe heute mächtig Geld ausgegeben! Nein, ich war nicht mit meiner Frau shoppen – obwohl das sicherlich mal wieder dran wäre. Das Zauberwort bei einem Familienvater mit Frau und zwei Töchtern lautet schließlich schlicht und einfach: „Wollt Ihr mit mir shoppen gehen“ und schnell sind alle Streitigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten vergessen. Auf Dauer keine Lösung aber für alle, die in dieser Konstellation eine Familie versuchen zu führen, immer ein kleines Ass im Ärmel.

Ich habe mir aber auch keinen Cayenne bestellt, damit ich im Winter problemlos und trockenen Fußes zum Briefkasten gleiten kann oder geschmeidigt mit schlanken 150 Km/h den Wohnwagen innerhalb von 6 bis 7 Stunden in die Bretagne kutschieren kann.

Viel mehr habe ich für/in die Firma investiert und dass auch nicht mal eben spontan, sondern schon durchdacht und langfristig geplant. Ganz so teuer wie ein Cayenne war es auch nicht aber schon deutlich im 5-stelligen Bereich, was für meine relativ kleine Firma ja schon immer ein ganz schöner Schritt ist, den ich aber nach genauer Überlegung gerne breit bin zu gehen und mir natürlich auch einen gewissen Erfolg verspreche.

Unser neues Spielzeug ist 4,5 Meter lang, 2,2 Meter breit und wiegt rund ne halbe Tonne. Nicht zu letzt ein Grund dafür, warum ein Umzug mehr als nötig ist, da diese Ausmaße schlicht weg gar nicht in das alte Grafik-Büro passen. Es handelt sich um ein Tisch-Laminator, einen Lamidesk.

Da ich weiß, dass nicht jeder der meinen Blog verfolgt sich mit den graphischen Gegebenheiten auskennt hier ein Link für ein Video, damit man sich ungefähr vorstellen kann, um was es sich hier handelt.

Dazu auch gerne der Hinweis, dass wir diese Arbeiten in der Vergangenheit komplett von Hand ausgeführt haben, was meine Frau und ich zwar perfekt beherrschen, aber gegen die Schnelligkeit und auch die Einfachheit der Handhabung im „Handbetrieb“ einfach nicht stand halten können. Besonders für große Laminierungs- und Kaschierungsaufträge haben wir sehr oft diese Arbeiten zu zweit durchführen müssen, die in Zukunft vier Mal so schnell und auch allein gefertigt werden können und uns somit wieder ein Stück weit konkurrenzfähiger machen werden.

Für Blog-Leser, die sich mit der Materie auskennen möchte ich gerne ein wenig ins Detail gehen, warum wir uns grade für diese Maschine entschieden haben. Im Grunde gab es für uns vorerst mal die Entscheidung zu treffen einen Tisch- oder Rollenlaminator zu nehmen, was sich aufgrund unserer Auftragsgeber recht schnell herauskristallisiert hat. Für die nicht Fachleute sei vereinfacht gesagt, dass diese beiden Maschinentypen sich grundlegend darin unterscheiden, dass der Tischlaminator nur Formate in der Größe des Tisches laminieren/kaschiern kann, und ein Rollenlaminator endlos Material verarbeiten kann, jedoch es bei Kaschierungen wesentlich aufwendiger ist.

Hier noch schnell mal der Unterschied zwischen Laminieren und Kaschieren erklärt:Wenn ich eine durchsichtige Folie auf ein Stück Papier klebe, um es zu Schützen, dann sprechen wir von Laminat. Wenn ich das Stück Papier z.B auf eine Platte oder auf einen festen Karton aufziehen möchte, dann ist das der Vorgang des Kaschierens. Eigentlich ganz einfach, bedeutet aber auch, dass ich ein laminiertes Papier nachträglich auch noch auf eine Platte kaschieren kann, somit zwei Arbeitsgänge.

Große Firmen mit einem vorwiegend Grünen Logo und auch in der Papierbranche recht bekannt, vermarkten gerne ein anderes Gerät als den Lamidesk. Der heißt so ähnlich wie die Luxus Automarke Rolls Royce, hat aber in unseren Vergleichstest beider Maschinen nicht so gut abgeschnitten. Das mag aber auch an den speziellen Anforderungen gelegen haben, die wir beiden Maschinen zur Verarbeitung gestellt haben und sehr speziell auf unseren Auftragsbereich abgestimmt waren. Und auch wenn ich vor einiger Zeit bei der großen Grünen Firma mal einen iPad bei einem Gewinnspiel gewonnen habe, reicht das einfach nicht aus, um sich für deren Maschine zu entscheiden.

Nun ist es für die Lieferanten eh zu spät, denn der Lamidesk ist bestellt und wird Mitte Dezember in die Glashütte geliefert und installiert. Wer vom Fach kommt und mit mir über die Vor- und Nachteile der o.g. Maschinen fachsimpeln möchte, kann diese gerne über die Kommentarfunktion tun, aber ich wollte mir jetzt die Nicht-grafikbesessenen Leser nicht vergraulen.

 

23.11.16 Kastanie

Nach Plan geht es ja nicht immer und das ist auch gut so. Spontanität ist immer wichtig, spannend und fordert einen. Nach dem Blick in die Wettervorhersage für die nächsten Tage habe wir dann schnell mal entschieden, noch im Außenbereich etwas tätig zu sein. Bei Bodenfrost oder sogar bei durchgefrorenen Boden macht es ja wenig Sinn, mal eben noch ein paar Büsche aus dem früheren Garten auszubuddeln. Wer weiß wann wir die Wohnung verkaufen werden und da schöner, familienfreundlicher Wohnraum in Völksen sehr begehrt ist, kann das schneller gehen als das der Schnee weggetaut ist oder der Boden es zulässt, die liebgewonnenen Pflanzen auszugraben.

Ein absolutes Muss – allerdings auch eine echte Herausforderung – ist die Kastanie. Also nicht irgendeine Kastanie, so wie sie in unsern Breiten an jeder Ecke zu finden sind, nein, es ist eine ganz besondere Kastanie. Meine damals kleinen süßen (sie sind heute immer noch süß, aber halt nicht mehr klein) Kinder haben vor rund 10/12/15 Jahren eine Kastanie auf der Straße gefunden, die den Winter überstanden hatte und fleißig dabei war zu keimen. Verantwortungsvolle Eltern nutzen diesen Moment natürlich, um den Kindern das Wunder der Pflanzenwelt zu erklären und Dank des kleinen Sprösslings, bildlich darzustellen.

Letztendlich landete die kleine keimende Kastanie in einem pinkfarbenen, mit Blumenerde gefüllten Ikea-Plasik-Becher auf der heimischen Fensterbank und wurde mal mehr oder auch weniger gepflegt. Ehrlich gesagt – so unter Eltern – macht man sich ja aus solchen Spielereien nicht viel und wartet eigentlich nur darauf, dass die Kastanie anfängt zu schimmeln und man sie schlicht weg entsorgen kann.

Unser kleine Kastanien-Kindchen wollte aber unbedingt groß werden und trotz einiger Dürreperioden wuchs es stetig und verwunderte uns mit ihrem Durchhaltevermögen. Schließlich wurde sie zu groß für den Ikea-Becher und wurde ausgewildert. Nach draußen in den Garten, in einen Tontopf und damit wurde sie eigentlich auch mehr oder weniger vergessen. Bis der Tontopf zu klein wurde und sie in das Blumenbeet gepflanzt wurde.

Heute habe ich gut eine Stunde zusammen mit meiner Frau gebuddelt, um den stattlichen 3,5 Meter hohen Kastanienbaum aus dem Beet zu holen. Denn eines ist ja wohl klar: Wer uns so lange begleitet gilt als Familienmitglied und wird nicht einfach so zurückgelassen.

Der GBB-Transporter musste als Baumtaxi herhalten und nun steht sie an einer wohl ausgesuchten Stelle – wir wissen ja mittlerweile das sie immer größer wird und ständig wächst – und wir hoffen alle, dass sie den Transport und das Umsetzten überleben wird.

Foto gibt es nur im Dunkel, die Sonne geht in dieser Jahreszeit einfach zu schnell unter. Ich werde im Frühjahr berichten, ob alles gut gegangen ist und sie die ersten Triebe entwickelt.

21.11.16 Staub

Staub, Dreck, Staub, Müll, Staub, Schutt. Überall. Immer wieder. Ich weiß gar nicht wieviel Ladungen Dreck ich aus meinem Industriestaubsauger noch rausholen muss. Wir putzen, wischen und saugen permanent und immer wieder hat man Dreck unter den Füßen oder an den Händen. Mit zerschlissenen Baustaubhänden kann ich bei meiner Frau nur noch als Rückenkratzbürste landen, aber sonst nicht mehr. Und das, wo ich doch so zarte Grafiker-Hände hatte.

Aber Spaß bei Seite. Ist schon krass, wo der ganze Dreck und Staub so herkommt. Die kürzlich aufgestellten Regale überzieht schon wieder ein feiner, fieser Staubfilm. Fairer Weise muss man sagen, dass es schon besser geworden ist, aber trotzdem nervt es.

In der Halle wurde es anders gemacht. Da wurde zu Beginn der Arbeiten erstmal das gesamte Mauerwerk mit der Kärcher hochdruckgereinigt. Das hatte ich ursprünglich in der Betriebsleiterwohnung auch vor, hat aber aus zeitlichen Gründen nicht geklappt. Dort habe ich die Wände nur abgesaugt, aber ich habe dabei auch nicht alle Stellen erwischt, wo sich loser Putz findet, und somit gibt es jetzt Wände, die ich schon zum dritten Mal mit dem Sauger bearbeite und wo sich immer noch lose Putzstücke von der Wand lösen, zu Boden fallen und trotz des Saugers, diesen feinen, fiesen Staub hinterlassen.

Aber ich will partout diese Wände so lassen wie sie sind und nicht einfach mit Standardputz zukleistern. Also muss ich da durch und werde diese Wände auch noch ein weiteres Mal reinigen, um die Schönheit des alte Gemäuers zu herhalten und nicht der Einfachheit wegen darauf verzichten.

Hier mal wieder ein paar Bilder von den Arbeiten. Endlich mal wieder Veränderungen, die man sehen kann.

 

18.11.16 Leben

Ein leichtes dumpfes Piepen verspüre ich heute, wenige Stunden nach dem Besuch des Red Hot Chili Peppers Konzert in Hannover. Dieser Punkt auf der Lister der Musiker/Bands, die ich unbedingt mal sehen wollten, kann ich jetzt abhaken. Wobei Abhaken sehr negativ klingt, was es aber nicht soll, denn es war ein Konzert der obersten Kategorie.

Besonders klasse fand ich die Lichttechnik. So was will ich auch in mein Büro haben. Zirka 600-800 einzelne Lampen, die in einem Raster von der Decke hingen, per Computertechnik einzeln angesteuert und in der Höhe durch 600-800 Motoren Motive in den Raum zauberten. Schon echt grandios, was sich Bühnentechniker und Beleuchter heutzutage einfallen lassen.

So zwei drei Stunden mal das Hirn ausschalten und einfach nur genießen, bringt doch echt immer was und motiviert unheimlich. Trotz aller Aufgaben, die auf einen warten, sollte man das Leben nie vergessen.

Baustellentechnisch gibt es nicht besonders viel zu berichten. Die Arbeiten in der Halle gehen voran, aber man kann nichts davon sehen, was schlicht und einfach daran liegt, das eine Kabelbank an der Decken immer gleich aussieht egal ob ein oder zwanzig Kabel darin liegen. Jedoch bedarf es einige Zeit, bis zwanzig und mehr Strippen in den Bänken abgewickelt liegen.

Auch was die Trennwände angeht, ist alles am laufen, aber man sieht einfach noch gar nichts, da die Wände halt vorgefertigt werden bevor sie eingesetzt werden und diesen Arbeitsschritt, genau wie bei den Glasscheiben, sieht man natürlich in der Halle nicht.

Auch halte ich mich mit der Berichterstattung über das Entfernen von Tapeten zurück. Ich denke, dass jeder schon mal einen Spachtel in der Hand gehabt hat, um Tapeten von der Wand zu kratzen. Ich verschone Euch da auch mit einer umfangreichen Fotodokumentation.

So richtig interessant wird es nächste Woche wieder. Dann werden die ersten Wände für den Sanitärbereich gesetzt und man kann auch mal wieder eine Veränderung sehen. Im großen und ganzen laufen meine Gewerke planmäßig, was ich allerdings nicht von den Gewerken sagen kann, die nicht von mir beauftragt wurden. Hier ist in den letzten 14 Tagen viel zu wenig passiert, was auf der gemeinschaftlich erstellten ToDo-Liste geschrieben steht. Ich hatte eigentlich gehofft, dass diese Liste, welche wir Anfang November erstellt hatte nach 14 Tagen abgearbeitet ist und nicht erst nach knapp 20 Tagen mit den Arbeiten begonnen wird.

Jetzt wird es nicht einfacher, weil zum selben Zeitpunkt wieder viele Handwerker arbeiten wollen und sich womöglich im Wege stehen, was ich tunlichst vermeiden wollte. Schauen wir mal, was die nächste Woche so bringt.

Eines jedoch stelle ich hier jetzt noch mal klar. Auf der gesamten Baustelle gilt ab jetzt in den Räumlichkeiten:

Rauchen verboten, No Smoking, Zakaz palenia, курить запрещено, No fumar !

Und wenn ich jemand mit einer Fluppe im Maul innerhalb des Gebäudes sehe, gibt’s den Wind von vorne.

16.11.16 Recycling

Ich komme meinem Wunsch einer raufaser-freien Wohnung immer näher. Im Obergeschoss der Wohnung sind alle Schrägen mitRaufaser tapeziert, die schon reichlich in die Jahre gekommen ist. Ein Eimer Farben hätte auch nicht ausgereicht um alle Schäden zu beheben und damit ist die Sachlage klar: runter damit. Bis lang geht es auch erstaunlich gut, was ich durchaus auch schon anders erlebt habe.

In meinem nächsten Bauprojekt, dass ich vielleicht so um 2031 starten werden, hoffe ich dann auch komplett auf Rigips verzichten zu können. Ich mag dieses Baumaterial nicht, obwohl es ja immer und überall eingesetzt wird und auch wohl sehr praktisch sein soll, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, das es ja nicht ohne Aufwand ist, Rigipswände zu stellen, zu verschrauben, zu verputzen und dann auch noch zu schleifen, bevor es weiter mit einer Tapete versehen werden kann.

Außerdem ist die Entsorgung von Rigips – auf jeden Fall in der Region Hannover – nicht mehr so ganz einfach, da man nicht einfach so mit Resten – und es bleiben immer Reste, wenn man mit Rigips arbeitet – zum Werkstoffhof fahren kann, um sie in den Bauschutt-Container zu packen. Nein, Rigips ist Sondermüll und kann nur bei der Deponie entsorgt werden und das bedeutet 30 km Fahrt in Richtung Westen oder 30 km in den Nordosten.

Ein Grund dafür, dass ich bei der Verkleidung des „Kinder“Bads auf diese Material verzichtet habe. Es wird das Recycling-Bad in der Wohnung. Ich werde nur Material verwenden, was ich auf der Baustelle noch übrig habe oder sich noch so anfindet. Auf Baustellen werden nämlich viel zu viele Dinge entsorgt, die durchaus noch verwendbar sind. Im Wohnzimmer habe ich auch schon einen alten Balken, der früher als Stutz der Terrassentür diente, für unser neues Bücherregal verwendet. Das alte Fensterelement habe ich mir ja auch schon gesichert und wird als Raumteiler Verwendung finden. Im Bad habe ich jetzt die OSB-Platten benutzt, die als Trennung in der Tür zwischen fertiger Wohnung und Baustelle gedient haben. Verkleidet wird das ganze dann mit einer Holzlattung, die ich noch vom Zaunbau übrig habe. Das wird sicher recht außergewöhnlich, aber schick aussehen. Die Sägereste der Lattung landen dann schön im Kamin und machen es warm und ich brauche nicht mit Rigibs-Resten zur Deponie.

Mal sehe was der Sanitärinstallateur zu dieser Sache sagen wird, wenn er genötigt ist, an einer absichtlich nicht ebenen Wand seine Schüsseln montieren muss.

13.11.2016 Hallenboden

Seit Freitag ist der Hallenboden fertig, wenn auch noch nicht begehbar. Er soll noch über das Wochenende trocknen und aushärten. Die Maler haben sich mächtig ins Zeug gelegt und auch mal wieder nicht auf die Uhr geguckt, um pünktlich den Pinsel fallen zu lassen, sondern haben ordentlich gerackt, um den Zeitplan einzuhalten. An dieser Stelle meinen ausdrücklichen Dank dafür. Ein paar Fotos gibt es auch.
Der Bereich, auf dem in Zukunft Fahrzeuge beschriftet werden können, ist mit einer speziellen Beschichtung versehen, daher hebt er sich glänzend ab, was ich aber auch sehr gut finde, da sich somit dieser Arbeitsbereich klar von den anderen trennt und auch keiner auf die Idee kommt, dass zu beschriftende Objekt wo anders zu parken.
Vor nicht ganz 14 Tagen haben wir mit Architekt und Verwalter ja einen Rundgang gemacht und eine To Do Liste erstellt, die schnellstens abgearbeitet werden sollte. Einige Dinge von der Liste wurden auch abgearbeitet, teilweise allerdings so, dass sich neue, noch nicht erledigte Arbeiten gleich wieder ergeben haben. Zum Beispiel haben wir jetzt eine schone Flügeltür in der Halle, die sich nach allen Seiten öffnen lässt und somit die größtmögliche Toröffnung ermöglicht, die das Mauerwerk bietet. Alles schön, bis auf die Tatsache, dass die Tür nicht richtig zu öffnen war, da der Beton-Fußboden zu uneben war. Eigentlich kein Problem. Es gibt Maschinen, mit dem man Beton abschleifen kann. Und es gibt auch Maschinen, die Beton abschleifen können und eine Absaugung haben, so dass der feine Betonstaub sich nicht auf die vorab gereinigte 450 Quadratmeter Halle verteilt. Wie aus meinen Worten wohl schon zu schlussfolgern ist, wurde eine solche Maschine nicht verwendet und neu eingebauten Türen und Fenster, Heizkörper und selbst der Heizungsraum ist jetzt mit einer feinen Betonstaubschicht überzogen.
Mit anderen Worten, haben wir jetzt eine Tür, die man zwar öffnen kann, aber überall Dreck. Ich glaube, da müssen wir mal ein wenig über diese Arbeitsweise sprechen und uns über die anfallenden Reinigungsarbeiten unterhalten. Und somit kommen wir genau an den Punkt s.o.: Ein Punkt von der Liste abgearbeitet, ein neuer Punkt auf der Liste kommt dazu.
Dass die neue Tür zwar schön ist und wie gesagt ja auch eingebaut ist, habe ich ja schon geschrieben. Warum aber kein Türgriff oder Klinke angebaut ist, dass man sie von aussen öffnen kann und noch einige Abdeckungen nicht montiert sind, verstehe ich nicht. Und somit kommen wir genau an den Punkt s.o.: Ein Punkt von der Liste abgearbeitet, ein neuer Punkt auf der Liste kommt dazu.
Neben den nervigen und arbeitsreichen Sachen möchte ich aber auch mal erwähnen, dass es auch Spaß im Leben gibt. Ein lieber Freund und ehemaliger Kollege von meine Frau hat uns zum Umzug Konzertkarten geschenkt, damit wir mal raus kommen und etwas Nettes erleben. Eine schöne Idee, auch wenn es am Tag der Veranstaltung drunter und drüber ging und wir tatsächlich ganz kurz in der Versuchung waren, den Veranstaltungsbesuch abzusagen, konnten wir uns aufraffen nach Bielefeld zu fahren. Und siehe da, es hat sich einfach gelohnt und SEVEN hat uns im schönen Ringlokschuppen für zwei Stunden verzaubert und den Kopf mal wieder etwas frei gepustet. Außerdem hat er uns wieder daran erinnert, woran wie schon immer glauben: Wenn Du eine Sache willst, lass dir nicht reinreden. Wenn Du mit Leidenschaft bei der Sache bist, wirst Du alles schaffen.

09.11.16 Berlin

Stippvisite in der Hauptstadt. Mann, war das ein Ritt. Als Subi wieder mal unterwegs für eine große Sportartikelfirma. Umkleidekabinen in 360 Grad Optik vollflächig mit Digitaldruck bekleben. Schöne Arbeit und auch gut gelungen. Meine Frau und ich sind in solchen Montagen einfach ein unschlagbares Team. Da weiß man einfach ohne viel Worte wer was wann wo anfassen, ziehen, drücken, schieben oder schneiden soll. Ging gut von der Hand, auch wenn mal wieder auf der Baustelle nichts so war, wir ursprünglich besprochen. Aber so ist das ja eigentlich immer. Anbei ein kleines Video.

Nach so einem 16 Stunden Tag schreit mich mein Bett an, warum ich denn nicht einfach mal liegen bleibe, aber es geht ja gleich weiter. Neben den laufenden Aufträgen haben wir bis Montag noch einen 8 x 3 Meter große Rückwand eine Messestandes mit einem Digitaldruckmotiv zu bekleben und noch rund 20 Laufmeter Glasscheiben mit Folienschriften zu versehen. Auf geht’s.

Heute im Laufe des Tage mache ich noch ein paar Fotos von der Halle (wenn es mal irgendwann hell wird). Der Maler war aktiv und hat den Hallenboden gestrichen. Ist erst der erste von drei Anstrichen, aber farblich ändert sich nichts. Nun ist das Betreten der Halle erstmal tabu. Morgen dazu mehr.

 

07.11.2016 Pizzaschachteln türmen sich

So lange nichts geschrieben. Sorry liebe Leser. So richtig viel passiert ist aber zwischenzeitlich nicht. Na gut, zu erwähnen wäre da der Transport einer Waschmaschine, die mir wiedermal gezeigt hat, wie blöd eigentlich Treppen sind und wie wichtig starke Freunde sind. Dass wir dank der Umzugshelfer jetzt eine Kundennummer beim Pizza-Bring-Dienst haben und auch schon korrekt zugestellte Post im Briefkasten war. Zwar handelte es sich nur um die Strom- und Gasrechnung, aber da kann weder der Briefzusteller noch der Briefkasten was dafür.

Die wenige Freizeit fliesst weiter in das Leerräumen der alten Wohnung. Viele, ja ganz viele, um nicht zu sagen viel zu viele Dinge sind dort noch, die es gilt nach und nach auszuräumen, zu sortieren oder zu entsorgen.

Zum absoluten Überfluss habe wir nun auch auch einen Auftrag erhalten, der uns spontan in die Bundeshauptstadt führt, um dort Umkleidekabinen für ein Sportfachgeschäft mit einem Digitaldruckmotiv in 360 Grad Optik zu bekleben. Eigentlich ein sehr schöner Auftrag, jedoch nervt mich jetzt schon die An- und Abfahrt auf der A2 und das wohlmöglich auch noch bei dem ersten Schneefall in diesem Jahr.

In dieser Woche wird das Hauptaugenmerk auf die Malerarbeiten in der Halle gerichtet und speziell auf den Fußboden, was somit aber bedeutet, dass einige Tage keine weiteren Arbeiten in der Halle durchgeführt werden können. Aber es gibt ja auch noch an vielen anderen Ecken noch was zu tun. Langweilig wird es nicht.

 

02.11.2016 Herbst-Blues

Für mich ist die Sache eigentlich klar. Ich miete die Glashütte und gut ist. Zahle meinen Obolus dafür und alles was ich an Energie verbrauche zahle ich auch. Vom meiner Seite aus, würde ich einen Handschlag mit dem Vermieter machen und das Ding ist geritzt.

Funktioniert aber in der heutigen Zeit wohl nicht mehr. Es muss alles verträglich vertraglich geregelt werden, damit es seinen Bestand hat und ja keiner ein Hintertürchen findet.

Mir macht das keinen Spaß stundenlang Paragraphen zu lesen und zu vergleichen. Ich finde der ganze Enthusiasmus, welches das Projekt so mit sich bringt, geht dadurch etwas flöten. Aber es muss halt so sein, ein Wort allein ist heute nichts mehr Wert. Wir sind uns ja eigentlich über die wichtigsten Eckdaten einig und da werden uns so ein paar Wortspiele der Rechtsanwälte auch nicht die Energie nehmen, tatkräftig am Gelingen zu arbeiten.

Besonders viel Laune, verbreiten auch Formulare wie „Wohnungsgeberbestätigung nach § 19 des Bundesmeldegesetzes“ oder Kündigungen von Telefonanschlüssen. Mir fallen täglich 500 Sachen ein, die wichtiger in meinem Leben sind, als sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Ein Weg drumrum wird es aber auch nicht geben und zu den Menschen die sich Ihre Papiere selber ausstellen und Drucken möchte ich nun gar nicht zugehören.

Dazu noch permanenter Dauerregen, stetig kürzere Tageslicht-Phasen und Notstand im Weinregal. Da kann es eigentlich nur noch eines geben, was uns alle aufheitert: ein Tierbild.