Habe ich vor einiger Zeit geschrieben, dass alles wie am Schnürchen läuft? Habe ich das wirklich geschrieben? Also eines ist sicher: Alle Arbeiten, die an kleine Handwerksbetriebe vergeben wurden, klappen einwandfrei. Wir haben es mit freundlichen, motivierten und engagierten Firmen zu tun. Ich treffe sogar gelegentlich am Samstag auf den ein oder anderen fleißigen Gesellen, der mithilft den Terminplan einzuhalten.
Dann gibt es aber leider auch Unternehmen, an denen man leider nicht vorbei kommt und Flexibilität, Mitdenken oder kundenorientiertes Arbeiten leider absolute Fremdworte sind. Wenn mir ein Telekommunikationsmitarbeiter weis machen will, dass er versucht hat, mich telefonisch zu erreichen, ich aber kein Anruf auf meinem mobilen Endgerät habe, dann würde ich mal einfach so in den Raum stellen, dass er keine Ahnung hat, wie weit die Telefontechnik mittlerweile fortgeschritten ist.
Es waren der Fliesenleger, zwei Maurer, zwei Rigipser, fünf Heizungsmonteure und fünf Tiefbauer für die Gasleitung an der Glashütte zugange und am Objekt präsent und der T-Mitarbeiter lässt – natürlich erst nach meiner Nachfrage und ungeduldigem Aufenthalt in der Warteschleife – ausrichten, dass er die Baustelle nicht gefunden hat. Es ist gut möglich, dass Siri keine Antwort auf die Frage nach „Wo ist die Glashütte“ hatte, aber warum frage ich nicht einfach mal Menschen, die gerade die Straße aufbuddeln, auf der ich fahre, um Gasleitungen zu verlegen?
Der nächste Versuch ist für den morgigen Tag terminiert. Ich befürchte mal, dass sich auch morgen keine große Freundschaft entwickeln wird, denn der Anschluss an die Außenwelt bedarf mehr als nur ein kurzes Umstecken an einer Verteilerdose, also keine schnelle Sache.
Eine Anmeldung des Gasanschlusses ist Vermieter-Sache, aber eigentlich gar nicht so kompliziert. Wesentlich komplizierter scheint die Bearbeitung des Antrages zu sein. Wie der Verwalter mir schon vor längerer Zeit berichtete, wurde der Vorgang wohl beim Anbieter eine gewisse Zeit lang nicht bearbeitet, weil er wohl irgendwie abhanden gekommen sei. Heute war eine Tiefbaufirma angerückt, sehr zur Verwunderung aller, denn weder Verwalter, Architekt oder Heizungsbauer waren im Bilde, dass heute der Gasanschluss gelegt werden sollte. Kommunikation ist halt nichts für Jedermann.
Bei den anfänglichen Grabungen sah alles eigentlich noch ganz gut aus. Der Minibagger hat exakt an der Stromzufuhr vorbei gebaggert und keinen Schaden verursacht und auch die Erdbewegungen hielten sich in Grenzen. Die Bohrung durch die Sandsteinmauer hat funktioniert und ich war positiv überrascht, denn leider muss man sich ja auch hier dem Diktat des einzigen Anbieter unterwerfen und hat gar keine Wahl mit welcher Firma man gerne zusammenarbeiten möchte.
Gegen Mittag erhielt ich dann ein Anruf über mein Handy. Die Gasfirma wollte mir mitteilen, dass es ja gar nicht möglich ist, einen Gasanschluss zu legen, weil dafür ja irgendeine Sonderanfertigung notwendig ist. Das dauert dann so drei bis acht Wochen. Daraus ergaben sich am Telefon spontan drei Fragen, die mir der Gesprächspartner allerdings nicht beantworten konnte. Frage 1: Wieso weiss man solche Tatsachen erst, wenn man schon die halbe Straße und den Vorgarten aufgebaggert hat. Frage 2: Was ist drei bis acht für eine seltsame Zeitangabe? Frage 3: Was habe ich damit zu tun – ich habe den Auftrag nicht erteilt und warum kennt die ausführende Firma nicht mal die Rufnummer des Auftraggebers und ich muss Telefonauskunft spielen?
Noch viel schlimmer ist, dass ich nun hier sitze und leider nicht informiert bin, ob wir jetzt, wo es etwas frischer wird, bald eine Heizung befeuern können, oder ob wir doch erstmal den gesamten Wasserkreislauf wieder entleeren, damit die Leitungen nicht einfrieren. In drei bis acht Wochen könnte es schon mal drei bis acht Grad Frost geben.